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Sicher auf ein E-Bike umsteigen

Immer mehr Verbraucher in Deutschland kaufen sich ein E-Bike. 2020 hatten etwa 5,9 Millionen Bundesbürger ein E-Bike, 2021 waren es bereits 7,1 Millionen. Rein rechnerisch gibt es in jedem achten Haushalt in Deutschland ein Elektrofahrrad. Dieser Trend wird sich laut Zweirad-Industrie-Verband fortsetzen. Derzeit ist es sogar so, dass die Nachfrage grösser ist als das Angebot.

Mit dem City-E-Bike ist es in der Stadt einfacher, den Überblick über den Straßenverkehr zu behalten, durch die aufrechte Sitzposition.
Mit dem City-E-Bike ist es in der Stadt einfacher, den Überblick über den Strassenverkehr zu behalten, durch die aufrechte Sitzposition. © Pixabay © sipa

Gerade Senioren haben schon vor Jahren erkannt, dass ein Pedelec eine grosse Hilfe ist. Damit brauchen ältere Menschen, die gerne noch Fahrrad fahren, keine Angst vor Steigungen oder Gegenwind zu haben. Mit einem Pedelec ist das Fahren leichter, was auch längere Touren wieder möglich macht. Fahrrad fahren ist gesund, trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern auch das Herz-Kreislaufsystem und die Lunge. Es hilft dabei Übergewicht zu reduzieren, Gefässablagerungen abzubauen und trägt zum Wohlbefinden und guter Laune bei, weil es die Ausschüttung von Glückshormonen anregt. Denn schliesslich ersetzt der Elektroschub das Eintreten nicht, sondern macht es nur leichter.

E-Bikes für mehr Flexibilität

E-Bikes haben im Alltag zahlreiche Vorteile. Die Fahrweise ist kräftesparend, sodass der 10 km lange Weg zur Arbeit leicht zu bewältigen ist. Mit einem entsprechenden Anhänger oder einem Lastenfahrrad lassen sich Lasten, beispielsweise auch die Enkelkinder, kräfteschonend transportieren. Am Ziel entfällt die oft nervenaufreibende Parkplatzsuche. Mit einem Pedelec ist es leicht, aktiv zu sein und etwas für seine Gesundheit zu tun, ohne sich dabei zu überlasten. Laut ADFC haben 2021 rund vier Millionen Menschen sogar eine Radreise unternommen.

Es gibt sogar einen neuen E-Bike-Langdistanz-Weltrekord, den ein australisches Ehepaar im Alter von 57 und 60 Jahren mit ihren E-Trekking-Bikes aufgestellt haben. Sie radelten mehr als 16050 km in 901 Stunden durch Europa.

Tipps – das passende E-Bike finden

Ein Trekking-E-Bike ist viel sportlicher ausgelegt als ein City-E-Bike. Es eignet sich gut für lange Touren oder den täglichen Weg zur Arbeit. Die Sitzposition auf einem City-E-Bike ist sehr aufrecht. Das sorgt für grossen Fahrkomfort und mehr Übersicht im Stadtverkehr. Es ist eher für kurze Strecken ausgelegt. Beide Versionen sind für ältere Menschen eine gute Wahl. Bei beiden gibt es den Rahmen auch ohne Oberrohr, was das Auf- und Absteigen wesentlich erleichtert. Durch die richtige Körperhaltung lassen sich Rücken-, Nacken- und Handgelenkschmerzen vermeiden. Das passende Trekking-E-Bike findet man z.B. hier.

Ein E-Mountainbike muss mehr Anforderungen erfüllen. Der starke Mittelmotor liefert überall im Gelände, ob bei der Bergauffahrt oder dem Trail, eine gute Unterstützung, um jede Strecke zu meistern.

Mit einem S-Pedelec sind Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h möglich. Damit dürfen Radfahrer allerdings nicht die Radwege benutzen, brauchen eine Kfz-Haftpflichtversicherung und ein Versicherungskennzeichen und müssen immer einen Helm tragen.

Ein E-Gravel-Bike ist ein leichtes, schnelles Rennrad mit tiefem Lenker und Cross-Rädern, die geländetauglich sind.

Ein E-Rennrad ist für all jene der perfekte Begleiter, die täglich trainieren und ein paar schnelle Runden absolvieren wollen.
Ein E-Rennrad ist für all jene der perfekte Begleiter, die täglich trainieren und ein paar schnelle Runden absolvieren wollen. © Pixabay © ebikeisrael

Der Elektromotor

Beim Motor gibt es grosse Unterschiede. Wenn der Elektromotor in der Vorderradnabe sitzt, hat das Fahrrad seinen Schwerpunkt vorn. Das kann zur Folge haben, dass das Rad in Kurven oder auf losem Untergrund leichter wegrutscht. Ein Mittelantrieb hat keinen Einfluss auf das Fahrverhalten. Treibt der Motor die Hinterradnabe an, hat das E-Bike den Schwerpunkt hinten. Das E-Bike lässt sich damit nicht mehr so gut tragen.

Der Akku kann an verschiedenen Positionen sitzen: im Rahmenrohr, am oberen Rahmen, am unteren Rahmen, am Gepäckträger oder im Sitzrohr. Wo der Akku sitzt, hat keinen Einfluss auf die Qualität des Antriebs, jedoch auf das Fahrverhalten und den Komfort.

Das Mountainbike braucht ein starken Elektromotor, damit es mit jedem Gelände fertig wird.
Das Mountainbike braucht einen starken Elektromotor, damit es mit jedem Gelände fertig wird. © Pixabay © stormautomobile

Ein E-Bike braucht gute Bremsen

E-Bikes sind sehr schwer, was ein grosser Nachteil ist. Die meisten Fahrräder wiegen mit Akku zwischen 20 und 30 kg. Das ist am Anfang ein ganz anderes Gefühl beim Fahren. Daher ist vor dem Kauf eine Probefahrt sinnvoll. Sattel, Lenker und Pedale sollten auf den Körper des Fahrers abgestimmt und eingestellt sein. Es ist zwar keine Pflicht einen Helm zu tragen, aber unbedingt empfehlenswert. Das E-Bike brauch das richtige Licht und vor allen Dingen eine sehr leistungsfähige Bremsanlage.

Das E-Bike fährt in der Regel schneller als ein normales Fahrrad und braucht daher auch bessere Bremsen. Um noch rechtzeitig beispielsweise vor einer plötzlich aufgerissenen Autotür zum Stehen zu kommen, sind Scheibenbremsen eine gute Wahl. Große Bremsscheiben am Vorder- und am Hinterrad sorgen für sichere Bremsmanöver.

Tipp: Vor der ersten Fahrt sollten gerade ältere Menschen das Anfahren üben. Denn durch den Motorschub verlieren ungeübte E-Biker leicht die Kontrolle über das Fahrrad und stürzen. Das kann bei älteren Menschen schlimme Folgen haben.

Kurven fahren

Mit einem E-Bike zu fahren, ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Das Fahrverhalten ist. Durch die höhere Geschwindigkeit kann es in Kurven oder bei Ausweichmanövern leichter zu einer brenzligen Situation kommen. Viele Autofahrer unterschätzen zudem die Geschwindigkeit der E-Bikes. Daher ist es wichtig, den Umgang mit dem neuen Gefährt erst einmal zu üben und auch auf dem Radweg umsichtig zu fahren. Den Helm zu tragen sollte selbstverständlich sein.

Was kostet ein E-Bike?

E-Bikes gibt es in verschiedenen Preiskategorien. Günstige Modelle gibt es schon für 1000 Euro. Es gibt aber auch Modelle für mehrere tausend Euro. Auch beim E-Bike hat Qualität ihren Preis. Sie schlägt sich beispielsweise im Gewicht, der Reichweite des Akkus und im Komfort nieder. Gute Beratung am Anfang kann Gold wert sein. Denn die wahrscheinlich grösste Hürde bei der Anschaffung eines Elektrofahrrades sind die hohen Anschaffungskosten.

Die günstigen Einsteigermodelle sind oft weniger hochwertig verarbeitet. Ein Mittelklasse-Modell ist oft zwei- bis dreimal so teuer. Ein Premium-Modell, das besonders leicht ist, einen leistungsstarken Motor und eine grosse Reichweite hat, kostet mindestens 3500 Euro. Hinzu kommen die Betriebskosten für Wartung, Strom, Versicherung und Reparaturen mit bis zu 150 Euro pro Jahr.

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