Wohnen

Checkliste für den Umzug ins Altersheim – damit Ihre Eltern nichts vergessen

Der Umzug ins Altersheim markiert einen wichtigen Wendepunkt im Leben Ihrer Eltern. Auch für Angehörige ist der Schritt nicht immer leicht. Damit das Einleben in die Einrichtung glückt, sind einige Punkte zu beachten. 

Mit einem Umzug ins Pflegeheim ändert sich für Seniorinnen und Senioren sehr viel.
Mit einem Umzug ins Pflegeheim ändert sich für Seniorinnen und Senioren sehr viel. © sturti / E+

Umzug ins Altersheim – das Wichtigste in Kürze:

  • Sprechen Sie als Angehörige frühzeitig mit Ihren Eltern darüber, welche Kriterien ihnen bei einem Umzug ins Altersheim wichtig sind. Mehr erfahren.
  • Verwandte können ihre Angehörigen beim Umzug ins Altersheim unterstützen. Mehr erfahren.
  • Die Kosten für den Umzug des Altersheims müssen Ihre Eltern selbst übernehmen. Mehr erfahren.
  • In einigen Altersheimen gibt es eine kollektive Hausratversicherung. Mehr erfahren.

Viele Menschen sind bereits älter als 80 Jahre, wenn sie ins Altersheim ziehen. Das gewohnte Leben zu verlassen, um sich neuen Alltagsroutinen anzupassen, ist eine Herausforderung – vor allem im Alter. Um diese zu meistern, ist es besonders wichtig, den Umzug mit den Eltern zusammen zu planen und Wünsche so gut wie möglich zu berücksichtigen.

Umzug ins Altersheim planen

Eine detaillierte Planung sorgt für einen möglichst stressfreien Umzug ins Altersheim – eine wichtige Voraussetzung für den älteren Menschen, um sich von Anfang an gut einleben zu können.

Ab wann müssen meine Eltern ins Altersheim?

Wenn Ihre Eltern den Alltag nicht mehr eigenständig bewältigen können, kann ein Einzug ins Altersheim sinnvoll sein. «Menschen, die in ein Pflegeheim ziehen, sind laut Bundesamt für Statistik durchschnittlich 81,5 Jahre alt», berichtet Nadine Bischof Loser, Leiterin des Fachbereiches Sozialberatung bei Pro Senectute Schweiz. «Dabei variiert das Eintrittsalter leicht innerhalb der unterschiedlichen Regionen der Schweiz.»

Was kann ich tun, um meinen Eltern den Umzug ins Altersheim zu erleichtern?

Wichtig ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen. «Es lohnt sich, frühzeitig nach den Wünschen betreffend der Wohnform im Alter zu fragen», erklärt Nadine Bischof Loser. Welche Kriterien sind dem älteren Menschen wichtig und müssen erfüllt sein? Dazu können zum Beispiel Punkte wie Nähe zum bisherigen Wohnort, die Lage in der Stadt oder im Grünen, eine gewisse Zimmergrösse, ein Balkon, die Einrichtung mit eigenen Möbeln und verschiedene Dienstleistungsangebote gehören. Nadine Bischof Loser: «Wird dieses Gespräch erst dann geführt, wenn beim Wohnen daheim Probleme auftauchen, ist es oft schwer, dieses neutral und offen zu führen.» Denn möglicherweise stehen unter Zeitdruck nicht die gewünschten Optionen offen. Zeit ist aber wichtig, um sich in Ruhe verschiedene Heime anzusehen, die Heimleitung und Personal kennenzulernen. Da viele Einrichtungen Wartefristen haben, ist eine frühe Anmeldung darüber hinaus sinnvoll.

Umzug ins Altersheim: Haus- oder Wohnungsauflösung

Die bisherige Wohnung oder das Haus aufzulösen, in dem die ältere Mutter oder der Vater wohnte, ist eine Aufgabe, die umso leichter fällt, je grösser das Helferteam ist. Wenn Geschwister und andere Verwandte mitziehen, können folgende Aufgaben verteilt werden:

  • Mietvertrag der noch vorhandenen Wohnung kündigen
  • Makler mit dem Verkauf des Hauses beauftragen oder den Verkauf selbst einleiten
  • Liste aufstellen, welche Gegenstände sich an wen verschenken oder verkaufen lassen
  • Entrümplungsdienst beauftragen
  • Eventuell alte Wohnung renovieren
  • Telefon-/Internetvertrag kündigen
  • Hausratversicherung kündigen bzw. anpassen
  • Elektrizitäts- oder Gaswerk über den Umzug informieren

Wer zahlt den Umzug ins Altersheim?

Ältere Menschen, die ins Altersheim ziehen, müssen die Kosten für den Umzug selbst übernehmen. Ist der Wechsel geschafft und der ältere Mensch umgezogen, garantiert das Sozialsystem den Aufenthalt im Heim. Nadine Bischof Loser: «Die Rechnung wird, vereinfacht erklärt, dank folgenden Beiträgen bezahlt: mit der AHV-Rente, falls vorhanden mit der Pensionskassen-Rente und mit eventuell vorhandenem Vermögen, abzüglich des Freibetrags und der Krankenkasse. Weil diese Gelder in den meisten Fällen aber nicht ausreichen, decken die Ergänzungsleistungen den Restbetrag – inklusive eines Sackgeldes, das zur freien Verfügung steht.» Dieser frei verfügbare Betrag falle kantonal unterschiedlich aus und liege im Durchschnitt bei 420 Franken.

Braucht es eine Hausratversicherung fürs Altersheim?

Es gibt Altersheime, die eine kollektive Hausratversicherung abgeschlossen haben. Die Prämien werden in diesem Fall zusammen mit den Heimkosten verrechnet. «Falls das Altersheim keine kollektive Versicherung hat, lohnt es sich zu prüfen, ob die eigene Hausratversicherung angepasst werden sollte», rät Nadine Bischof Loser. «Im Altersheim gibt es weniger Platz, und zwangsläufig reduziert sich damit auch der Hausrat.»

Was muss mit ins Altersheim?

Welche Gegenstände und Möbel mit ins Altersheim sollen, hängt nicht nur von der Grösse des Zimmers ab. «Teils sind die Betten standardmässig vorgegeben, da es sich um medizinische Pflegebetten handelt, teils kann das private Bett mitgebracht werden», erklärt Nadine Bischof Loser. Grundsätzlich gibt es aber die Möglichkeit, privates Mobiliar und wertvolle Erinnerungsstücke mitzubringen.

Umzug ins Altersheim Checkliste

Mit dieser Checkliste lässt sich der Umzug ins Altersheim leichter planen.

  • Heimvertrag abschliessen
  • Spitex kündigen
  • Ummeldung beim Umzug ins Altersheim
  • Nachsendeauftrag bei der Post stellen
  • Verwandten, Freunden, Ämtern, Versicherern, Kreditinstitut, Krankenkasse und Ärzten die neue Telefonnummer und Adresse weitergeben
  • Möbel und Gegenstände auswählen, die mit ins Altersheim sollen
  • Überlegen, was mit dem Rest der Möbel und Gegenstände geschehen soll
  • Rezepte beim Hausarzt organisieren, damit in der ersten Zeit des Heimaufenthaltes die benötigten Medikamente vorhanden sind
  • Arztunterlagen besorgen, falls der Arzt durch den Umzug ins Heim wechselt
  • Umzugshelfer oder Umzugsteam organisieren

Damit sich der ältere Mensch gut einleben kann, sind Besuche von vertrauten und lieben Menschen wichtig. Vielleicht können sich Verwandte und Freunde untereinander absprechen, sodass Besuch und Unterstützung möglichst regelmässig eintreffen?

Packliste für den Umzug ins Altersheim

  • Kleidung, Hausanzug, Schuhe, Hausschuhe
  • Hilfsmittel wie Brillen, Zahnprothese, Gehhilfe, Rollator
  • Hygieneartikel
  • Waschlappen und Handtücher
  • Eventuell Bettwäsche
  • Möbel
  • Eventuell etwas Geschirr, Fernseher, Radio
  • Kalender
  • Handtaschen, Taschen, Koffer
  • Bilder, Fotoalben und andere Erinnerungsstücke

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