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Senioren und moderne Technologie: Eine Brücke zur aktiven und vernetzten Lebensweise

Im Zeitalter der Digitalisierung und der rapiden technologischen Entwicklung gibt es eine Bevölkerungsgruppe, die in dieser Transformation oft übersehen wird:  Seniorinnen und Senioren. Doch immer mehr ältere Menschen erkennen die Vorteile moderner Technologie und setzen diese erfolgreich ein, um ihr Leben aktiver, gesünder und sozialer zu gestalten. Und: Im Notfall rasch Hilfe zu erhalten. 

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Moderne Medien helfen den Senioren bei der Bewältigung des Alltags. © Adobe Stock Studio Dva Kera

Senioren und moderne Technologie – das Wichtigste in Kürze:

•    Mit Smartphones und Tablets bleiben Senioren am Puls der Zeit und in Kontakt mit Familie, Freunden und Bekannten. Welche Möglichkeiten es gibt
•    Kommunikations-Apps, Lern-Apps und Erinnerungs-Apps helfen Senioren im Alltag. Welche Vorteile sie bieten
•    Wearables und Fitness-Tracker sind gute Möglichkeiten zur Gesundheitsüberwachung. Welche Funktionen sie haben sollten

Notfalluhren sind speziell für Seniorinnen und Senioren konzipiert, um im Bedarfsfall rasch Hilfe zu erhalten. Die Funktionen im Überblick
•    Telemedizin und Fernüberwachung sind eine gute Alternative für Patienten, die schlecht in Arztpraxen gehen können. Wie weit die Technologie heute ist
•    Smart-Home-Systeme erleichtern den Alltag. Womit das Zuhause smart wird

Im Altersheim fühlt sich die 88-jährige Frau Müller durch ihre eingeschränkte Mobilität und der Entfernung von Familie und Freunden oft von der Welt abgeschnitten. Ihr Enkel Martin zeigt ihr eines Tages ein Tablet und stellt ihr verschiedene Funktionen vor. So öffnete sich für sie das Tor zur digitalen Kommunikation. Nun kann sie regelmässig über Skype und Zoom chatten und telefonieren, was ihr das Gefühl gibt, wieder enger mit der Aussenwelt verbunden zu sein. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie moderne Technologie dazu beitragen kann, die Lebensqualität, Unabhängigkeit und Gesundheit von Seniorinnen und Senioren zu erhöhen. Gibt es weitere Geräte, die für ältere Personen sinnvoll sind? Der Artikel liefert eine Übersicht. 

Smartphones und Tablets

Diese Geräte gibt es in sämtlichen Ausführungen. Heute sind manche sogar extra auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausgelegt. In dem Fall verfügen sie oft über grössere Bildschirme und benutzerfreundliche Oberflächen mit grossen Schaltflächen und leicht lesbaren Texten. Zudem sind sie mit speziellen Funktionen ausgestattet, die die Bedienung erleichtern, wie beispielsweise Sprachsteuerung und Notfalltasten.

Damit sie sich auch mit den Geräten zurechtfinden, bieten viele Gemeindezentren, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen Kurse speziell für Senioren an. Dort werden grundlegende und fortgeschrittene Computerkenntnisse vermittelt. Online-Tutorials und Anleitungen, die Schritt für Schritt durch die Nutzung digitaler Geräte und Anwendungen führen, ergänzen das Angebot.

Seniorenfreundliche Apps 

Es gibt eine Vielzahl von Apps, die speziell für Senioren entwickelt wurden, darunter Gesundheits- und Fitness-Apps, Erinnerungs-Apps für Medikamente und Termine, Spiele zur geistigen Fitness sowie soziale Netzwerke und Kommunikations-Apps.

Die Teilnahme an sozialen Medien wie Facebook oder WhatsApp ermöglicht es, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben und Fotos und Nachrichten auszutauschen. Dank Funktionen wie Video-Anrufen können sie ihre Familienmitglieder, Freunde und Bekannte sogar in Echtzeit sehen und mit ihnen sprechen, egal wo sie sind. So wird aktiv der Vereinsamung entgegengewirkt.

Gerade, wenn sie die Kontakte weiter weg wohnen oder es auch diversen Gründen unmöglich ist, sich häufig zu sehen, sind soziale Medien eine fabelhafte Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. 

Auf die klassische Ansichtskarte aus dem Urlaub sollte aber trotz der modernen Medien nicht verzichtet werden, da Postkarten einen gewissen Nostalgiefaktor haben. Für viele gehört es nach wie vor dazu, einen Gruss per Post aus dem Urlaub zu schicken, statt auf digitalem Weg. Die Möglichkeiten sind vielfältig, was die verschiedenen Formate und Illustrationen angeht. Die Daheimgebliebenen freuen sich darüber, etwas zu haben, was aus dem Urlaubsort stammt. 

Wearables und Fitnesstracker

Fitness-Tracker und smarte Uhren ermöglichen es Senioren, ihre körperliche Aktivität zu überwachen. Dies ist eine Übersicht der gängigsten Funktionen:

  • Schrittzähler: Die Grundfunktion besteht oft darin, die Anzahl der Schritte, die eine Person geht, zu zählen. 
  • Herzfrequenzmessung: Viele Fitness-Tracker verfügen über optische Sensoren, die die Herzfrequenz in Echtzeit messen können.
  • Schlafüberwachung: Einige Tracker verfolgen den Schlaf und bieten Einblicke in Schlafmuster und -qualität.
  • GPS: Fortgeschrittene Modelle haben GPS-Funktionen, die unter anderem den genauen Standort bestimmen können.
  • Benachrichtigungen: Viele Wearables können Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen, z. B. Anrufe, Textnachrichten oder Kalendererinnerungen.

Die Vorteile, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand:

  • Gesundheitsüberwachung: Fitness-Tracker helfen Senioren dabei, ihre körperliche Aktivität zu überwachen und sicherzustellen, dass sie genügend Bewegung bekommen, um gesund zu bleiben. Die Herzfrequenzüberwachung kann dabei helfen, Herzprobleme zu erkennen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
  •  Sturzerkennung: Einige Fitness-Tracker verfügen über Sturzerkennungsfunktionen, die im Notfall automatisch Hilfe rufen können.
  • Notfallbenachrichtigung: Wearables mit Notruffunktionen können im Notfall lebensrettend sein, insbesondere wenn Senioren allein leben.

Bei der Auswahl des richtigen Fitness-Trackers oder Wearables ist die Benutzerfreundlichkeit und die einfache Bedienung zu beachten. Die Akkulaufzeit ist ein wichtiger Faktor, da die ältere Generation möglicherweise nicht regelmässig aufladen möchten. Wasserdichtigkeit kann wichtig sein, wenn der Tracker auch beim Duschen oder Schwimmen getragen werden soll. 

Notfalluhren für Seniorinnen und Senioren

Notfalluhren sind speziell für Seniorinnen und Senioren konzipiert, um im Bedarfsfall rasch Hilfe zu erhalten. Hier eine Übersicht der gängigsten Funktionen solcher Uhren:

  • Notrufknopf: In der Regel zentral auf der Uhr platziert, ermöglicht es der tragenden Person, mit nur einem Tastendruck einen Alarm auszulösen.
  • GPS-Ortung: Diese Funktion ermöglicht es, den Standort der tragenden Person genau zu bestimmen, was besonders in Notfallsituationen von unschätzbarem Wert ist.
  • Sturzerkennung: Einige Notfalluhren können automatisch einen Sturz erkennen und daraufhin automatisch einen Notruf absetzen.
  • Gesprächsfunktion: Ermöglicht eine direkte Kommunikation mit einem Notfalldienst oder Angehörigen direkt über die Uhr.
  • Lange Akkulaufzeit: Viele Uhren sind oft darauf ausgelegt, mehrere Tage ohne Aufladen zu funktionieren.
  • Wasserdicht: Viele Modelle sind wasserdicht, sodass sie auch beim Duschen getragen werden können.

Die Vorteile solcher Notfalluhren sind:

  • Sicherheit: Seniorinnen und Senioren können sich sicherer fühlen, wenn sie wissen, dass sie im Notfall schnell Hilfe anfordern können.
  • Unabhängigkeit: Durch diese Uhren können ältere Personen weiterhin ein unabhängiges Leben führen, da sie wissen, dass Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt ist.
  • Ruhe für Angehörige: Familienmitglieder und Freunde können beruhigt sein, da sie wissen, dass im Notfall rasch gehandelt werden kann.

Telemedizin und Fernüberwachung

Telemedizin und Fernüberwachung sind Technologien und Konzepte im Gesundheitswesen, die es möglich machen, medizinische Versorgung und Überwachung von Patienten über Distanz durchzuführen. 

Telemedizin ermöglicht es Patienten, über Videoanrufe oder Telefonate mit Ärzten und medizinischen Fachkräften in Kontakt zu treten, ohne physisch in die Praxis zu gehen. Dies ist besonders nützlich für Senioren, die Schwierigkeiten haben, in die Arztpraxis zu gelangen. Ärzte können anhand von Videokonferenzen Diagnosen stellen, medizinische Ratschläge geben und Behandlungspläne erstellen. 

Dies kann für Routineuntersuchungen, die Verwaltung chronischer Krankheiten oder sogar für psychiatrische Konsultationen verwendet werden. Mittlerweile ist es möglich, auf diese Weise Medikamente zu verschreiben und elektronische Rezepte auszustellen, die der Patient direkt in der Apotheke einlösen kann. 

Bei der Fernüberwachung gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Vitalparameterüberwachung: Durch tragbare Geräte wie Blutdruckmessgeräte, Blutzuckermessgeräte und Wearables können Senioren ihre Vitalparameter überwachen. Diese Daten werden in der Regel automatisch an eine Plattform übertragen, die von medizinischem Personal überwacht wird.
  • Medikamentenüberwachung: Einige Systeme ermöglichen die Überwachung der Einnahme von Medikamenten durch den Patienten. Dies kann dazu beitragen, die Medikamentenadhärenz zu verbessern.
  • Sturzerkennung: Sensoren und Kameras können verwendet werden, um Stürze zu erkennen und automatisch Hilfe zu rufen, wenn ein Senior fällt oder in Schwierigkeiten gerät.
  • Chronische Krankheitsüberwachung: Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herzinsuffizienz können ihre Symptome und Gesundheitsdaten von zu Hause aus überwachen. Bei Abweichungen von den Normalwerten kann medizinisches Personal eingreifen.
  • Fernpflege: Pflegekräfte und Ärzte können die Daten aus der Fernüberwachung nutzen, um die Pflegepläne anzupassen und die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Telemedizin und Fernüberwachung nicht alle medizinischen Bedürfnisse abdecken können und nicht für jeden Patienten geeignet sind. Dennoch bieten sie eine vielversprechende Möglichkeit, die Gesundheitsversorgung für Senioren effizienter und zugänglicher zu gestalten.

Sprachgesteuerte Geräte und Smart-Home

Mit Sprachassistenten können eine Vielzahl von Aufgaben und Fragen per Sprachbefehl erledigt werden. Dazu gehören das Abfragen von Informationen, das Einrichten von Erinnerungen, das Abspielen von Musik oder Hörbüchern und das Steuern von Smart-Home-Geräten. 

Einige sprachgesteuerte Geräte bieten Notruffunktionen, durch welche Senioren im Notfall Hilfe anzufordern können, indem sie einfach einen Sprachbefehl abgeben. Diese Funktionen sind besonders wichtig für Alleinstehende.

  • Im Bereich der Smart-Home-Technologie kann das Leben deutlich erleichtert werden. Folgende Möglichkeiten gibt es: 
  • Intelligente Beleuchtung: Mit intelligenten Glühbirnen oder Beleuchtungssystemen kann die Helligkeit und Farbe des Lichts angepasst werden, ohne aufzustehen. Die Beleuchtung kann auch so programmiert werden, dass sie sich automatisch einschaltet, wenn Bewegung erkannt wird.
  • Smart-Thermostate: Diese Geräte ermöglichen die Fernsteuerung der Raumtemperatur und die Programmierung von Heiz- und Kühlzeiten. Dadurch wird Energie gespart und der Komfort zu Hause verbessert.
  • Intelligente Türklingeln: Intelligente Türklingeln helfen dabei, Besucher per Video zu überwachen und mit ihnen zu kommunizieren, ohne die Tür zu öffnen. Dies erhöht die Sicherheit.
  • Sicherheitskameras: Innen- und Aussenkameras können das Zuhause überwachen und Senioren ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Die Videoüberwachung kann auch dazu beitragen, Stürze oder unerwünschte Besucher zu erkennen.
  • Sicherheitssysteme: Intelligente Sicherheitssysteme bieten Funktionen wie Einbruchalarme, Rauch- und Kohlenmonoxidwarnungen sowie Notruffunktionen, die direkt mit der Polizei oder dem Rettungsdienst verbunden sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Einrichtung und Verwendung dieser Technologien einige Zeit und Anpassungen erfordern können. Es kann hilfreich sein, Familienmitglieder oder Fachleute hinzuzuziehen, um die Integration von sprachgesteuerten Geräten und Smart-Home-Technologien in den Alltag von Senioren zu erleichtern.

Fazit

Insgesamt zeigt die steigende Akzeptanz und Nutzung moderner Technologie bei Senioren, dass diese Werkzeuge nicht nur für die jüngere Generation relevant sind. Sie ermöglichen älteren Menschen, unabhängig zu bleiben, sozial vernetzt zu sein und ihre Lebensqualität zu steigern. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft, die Technologieunternehmen und die Bildungseinrichtungen weiterhin daran arbeiten, ältere Menschen in die digitale Welt zu integrieren und ihnen die notwendigen Fähigkeiten und Unterstützung anzubieten. 

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