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Sehr hohe Temperaturen: Das macht die Hitze mit dem Körper

Hitze kann vielen Menschen erheblichen Stress bereiten und den Körper stark fordern. Auf heissen Tagen können sich noch Tropennächte einstellen. Dann arbeitet der Körper auf Hochtouren. Wichtig ist, ausreichend zu trinken und den Körper zu schonen. Ein Hitzekollaps oder ein lebensbedrohlicher Hitzschlag sind mögliche Folgen, wenn man zu wenig trinkt und sich körperlich übernimmt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das vermeiden können und wie Sie sich abkühlen können.

Hohe Temperaturen belasten den Körper.
Extreme Hitze stellt für den Körper eine Belastung dar. © Ketut Subiyanto / Pexels

Hitze – das Wichtigste in Kürze

Das Thermometer steigt und steigt. Hitzesommer wie zum Beispiel 2019 werden künftig häufiger vorkommen, länger andauern und intensiver sein. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz prognostiziert, dass Hitzewellen eine der grössten Bedrohungen für die Schweiz sein werden. Denn Hitze wirkt sich auf die Gesundheit aus

Was passiert bei zu viel Hitze?

Hitze bedeutet für den Körper Schwerstarbeit. Das Gehirn und die Organe benötigen eine konstante Körpertemperatur von 37 Grad Celsius. Bei grosser Hitze strengt sich der Körper an, die Körpertemperatur nicht zu sehr ansteigen zu lassen. Ansonsten zerfallen körpereigene Proteine. Der Körper versucht, sich zu kühlen und produziert dabei viel Schweiss. Schweiss wirkt kühlend: Er kommt aus den Schweissdrüsen und verdunstet auf der Haut. Es entsteht eine Verdunstungskälte.  Der feuchte Film aus Schweiss auf der Haut kühlt ab. Dem Körper wird so Wärme entzogen.

Das geht aber nicht endlos. Der menschliche Körper kann durchschnittlich pro Stunde maximal zwei Stunden ausschwitzen. Gerade für ältere Menschen ist Hitze ein Problem. Für sie ist es schwieriger, die hohen Aussentemperaturen auszugleichen:

  • Die Temperaturregulation geht bei ihnen langsamer voran
  • der Flüssigkeitsaustausch im Körper ist durch Vorerkrankungen schwieriger zu regulieren
  • die Blutgefässe erweitern sich
  • der Blutdruck sinkt
  • das Herz pumpt stärker
  • das Gehirn erhält weniger Sauerstoff
  • die Gehirnleistung sinkt

Welche Hitze ist gefährlich?

Über 37 Grad wird es für den Körper gefährlich, ist die  Luftfeuchtigkeit hoch sogar schon bei geringeren Temperaturen. Wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, kann der Körper mit Schwitzen weniger kühlen. 

Besonders gefährlich sind heisse Tage kombiniert mit Tropennächten. Sie sind problematisch, weil Menschen tagsüber extremer Hitze ausgesetzt sind und auch in den Nachtstunden wegen hohen Innentemperaturen sich nicht gut erholen können. Die Folge: Es kommt zu Hitzestress.

Symptome bei Hitzestress:

  • Erhöhter Puls
  • Schwäche
  • Muskelkrämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Hohe Körpertemperatur
  • Trockner Mund
  • Bewusstseinsstörungen
  • Schwindel
  • Verwirrtheit
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Übelkeit

Senioren mit chronischen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Problemen sind von diesen Symptomen besonders betroffen. Auch Personen, die in Innenstädten leben, erleiden häufiger Hitzestress. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des deutschen Umweltbundesamtes. Die Forscher fanden heraus, dass an heissen Tagen Tropennächte in Innenstädten häufiger auftreten als auf dem Land. Der Grund: Eine Innenstadt speichert die Wärme des Tages und gibt sie in der Nacht nur reduziert ab.

Was ist eine Hitzewelle?

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie spricht von einer Hitzewelle, wenn die Temperatur mehrere Tage lang über 30 Grad Celsius hoch ist und sie nachts nicht unter 20 Grad Celsius sinkt. Hitze lässt die Ozonwerte steigen. Auch diese beeinträchtigten die Gesundheit, zum Beispiel wenn die Atemwege gereizt oder entzündet würden. Hohe Temperaturen lassen auch die Ozonwerte steigen. Das wiederum beeinträchtigt die Gesundheit. In Städten würden mehr Grünflächen, Schattenplätze, Gewässer und der Einsatz von bestimmten Baumaterialien Abhilfe schaffen.

Wie können wir unserem Körper helfen, sich zu kühlen?

Das A und O ist viel zu trinken. Trinken ist wichtig, weil der Körper durch das Schwitzen bis zu fünf Liter Flüssigkeit verliert. Wer sich viel bewegt oder Sport macht, hat einen höheren Flüssigkeitsbedarf.

Was soll man bei grosser Hitze trinken?

Empfehlenswert sind zwei bis drei Liter pro Tag. Wasser, Mineralwasser, Apfelschorlen, ungezuckerte Frucht- und Kräutertees eignen sich gut.

Wasser und Mineralwasser enthalten wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium. Aber: Je nach Mineralwasser unterscheiden sie sich im Gehalt von Mineralstoffen. Es lohnt sich darum, das Flaschenetikett anzuschauen und mit anderem Mineralwasser zu vergleichen. Zu viel Magnesium kann zum Beispiel die Verdauung zu stark anregen und zu Durchfall führen. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ab Frauen ab 65 Jahren 300 mg/Tag, Männern 350 mg/Tag.

Trinken ist das A und O bei hohen Temperaturen.
Trinken ist das A und O bei hohen Temperaturen. © Arnie Wartkins / Pexels

Hitze: Körper nicht anstrengen

An sehr heissen Tagen ist es wichtig, dass sich Seniorinnen und Senioren körperlich schonen. Wer zu wenig trinkt und sich körperlich auch noch übernimmt, kann einen Hitzekollaps oder einen lebensbedrohlichen Hitzeschlag erleiden. Meist tritt Hitzeschlag an sehr heissen und schwül-warmen Tagen auf.

Bei einem Hitzschlag kommt es zu Kreislaufproblemen, die lebensbedrohlich sein können. Darum ist schnelles Handeln gefragt und es sollte der Notarzt gerufen werden. Kleine Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke sind besonders gefährdet, einen Hitzschlag zu erleiden.

Das Bundesamt für Gesundheit rät, alleinstehende ältere Menschen und pflegebedürftige Menschen an Hitzetagen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Tipps, um gesund durch die Hitze zu kommen:

viel trinken

Trinken Sie zwei bis drei Liter Wasser am Tag.

leicht essen

Essen Sie erfrischende Speisen wie Salate, Früchte, Gemüse, Milchprodukte

Salzbedarf

Achten Sie darauf, genügend Salz einzunehmen

luftige Kleider

Tragen Sie luftige, leichte Kleider wie zum Beispiel Kleider aus Leinen

Sonnenschutz

Tragen Sie einen Hut, wenn Sie sich unter die Sonne begeben

duschen

Duschen Sie lauwarm, damit sich die Hautporen öffnen

abkühlen

Kühlen Sie sich ab, in dem Sie eiskaltes Wasser über die Handgelenke und den Nacken fliessen lassen und legen Sie kalte Tücher auf Stirn und Nacken

Körper schonen

Verzichten Sie auf körperliche Belastung

Sonnencreme auftragen

Halten Sie sich nicht zu lange an der Sonne auf und tragen Sie Sonnencreme auf

Wohnung kühl halten

Lüften Sie Ihre Wohnung früh morgens, abends und nachts. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben. Dunkeln Sie die Räume ab

Trinken Sie genug? Machen Sie den Hautturgor-Test!

Unter Hautturgor versteht man den Spannungszustand der Haut. Die Haut hat eine Grundspannung. Diese hängt vom Flüssigkeitsgehalt der Zellen und vom Gewebewiderstand ab. Fehlt Flüssigkeit, wird die Haut schlaff und trocken.

  • Legen Sie beide Hände auf den Tisch
  • Heben Sie mit zwei Fingern eine Hautfalte einer Hand an
  • Lassen Sie diese gleich wieder los
  • Trinken Sie zu wenig, bleibt die Falte kurz stehen
  • Trinken Sie genug, verschwindet die Falte sofort wieder

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