Das Immunsystem mit natürlichen Mitteln stärken
Im Alter schwinden die Abwehrkräfte. Betagte Menschen wie Ihre Eltern sind darum anfälliger für Infektionskrankheiten. Die Folge: Das Immunsystem reagiert weniger effektiv auf Eindringlinge. Doch mit einfachen, natürlichen Methoden können sie ihr Immunsystem bis ins hohe Alter unterstützen.
Immunsystem natürlich stärken – das Wichtigste in Kürze:
- Das Immunsystem ist für den Menschen lebenswichtig. Sinn und Zweck des Immunsystems
- Wer wenig trinkt, hat trockene Schleimhäute in Mund und Nase. Wieso sich das negativ auf das Immunsystem auswirkt
- Gemüse und Früchte liefern wichtige Nährstoffe. Wie viel am Tag man davon konsumieren sollte
- Ein straffer Spaziergang oder auch Waldbaden tun dem Immunsystem gut. Wieso Bewegung stärkt
- Frische Luft und Sonne tun dem Körper gut. Was ist, wenn man dafür keine Zeit hat?
- Chronischer Stress schwächt das Immunsystem. Diese Notfall-Übung hilft bei Stress
Das Immunsystem verändert sich im Verlauf des Lebens. Je älter man wird, umso weniger wirksam ist es. Doch was genau ist das Immunsystem?
Was ist das Immunsystem?
Das Immunsystem ist für den Menschen lebenswichtig. Das Immunsystem schützt den Körper vor krank machenden Zellveränderungen, Krankheitserregern und Schadstoffen. Zum Immunsystem gehören Organe, Eiweisse, Zellarten. Funktioniert die körpereigene Abwehr reibungslos, macht sie sich nicht bemerkbar. Der menschliche Körper wäre schädlichen Einflüssen aus der Umwelt schutzlos ausgeliefert, gäbe es kein Immunsystem. Das Immunsystem hat folgende Aufgaben:
- Krankheitserreger wie Bakterien und Viren unschädlich machen und aus dem Körper entfernen lassen
- Schadstoffe aus der Umwelt neutralisieren
- Krankhafte Veränderungen wie Krebszellen bekämpfen
Wie aktiviert man das Immunsystem?
Es gibt verschiedene, natürliche Methoden, um das Immunsystem fit zu machen. Zur Stärkung können folgende Hausmittel angewendet werden:
Viel trinken
Wer wenig trinkt, hat trockene Schleimhäute in Mund und Nase. Dadurch können sich Bakterien leichter ausbreiten. Ausreichend zu trinken, ist darum unerlässlich. Experten empfehlen jeden Tag zwischen 1 und 2 Liter Wasser zu trinken. An heissen Tagen ist der Bedarf höher.
Ausgewogene Ernährung:
Für ein gut funktionierendes Immunsystem sind Nährstoffe wie Eisen, Zink, Selen und Jod aus einer ausgewogenen Ernährung unerlässlich. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jeden Tag fünf Portionen Gemüse und Früchte zu essen. Davon drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte. Eine Portion entspricht rund 120 Gramm oder einer Handvoll.
Scharf essen
Scharfes Essen stärkt das Immunsystem. In Paprika oder Chilischoten ist Capsaicin enthalten. Der Inhaltsstoff wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Zu scharf sollte man aber nicht essen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt auf seiner Webseite, bei «übermässig hohem Verzehr von Chili oder Chilizubereitungen seien «ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen beobachtet worden.
Sport und Bewegung
Regelmässige moderate bis intensive körperliche Aktivität im Wald und bei Tageslicht stärkt das Immunsystem. Zu diesem Schluss kommt das Institut für Sportwissenschaft Universität Bern in einer Erhebung.
Auch Waldbaden soll der Gesundheit guttun. Dabei taucht man in den Wald als Naturort ein – wie in Wasser. Es darf aber kein Leistungsdruck geben, man darf also nicht joggen oder walken. Stattdessen schlendert, trödelt man und lauscht den Geräuschen und riecht und schaut einfach nur. Auch Atemübungen oder Meditation können dazu gehören.
Frische Luft und Sonne
Studien fanden heraus, dass Personen, die sich täglich mindestens 30 Minuten am Tag an der frischen Luft aufhalten, deutlich weniger krank sind. Das Universitätsspital Zürich empfiehlt, bei Tageslicht nach draussen zu gehen. Denn bei Licht wird das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Auch eine Lichttherapie zu Hause kann helfen. Die Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen. Wer einen nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel hat, sollte Vitamin-D-Tropfen in der Apotheke holen. Die Präparate sollten aber nur eingenommen werden, wenn eine Verbesserung weder durch Nahrungsmittel noch durch Sonneneinstrahlung herbeigeführt werden kann.
Stress vermeiden
Chronischer Stress führt dazu, dass der Cortisolspiegel im Blut dauerhaft erhöht ist. Das führt dazu, dass die Zahl der Abwehrzellen im Blut sinkt und die Produktion antiviraler Botenstoffe weniger wird. Ein strammer Spaziergang jeden Tag, kann helfen Stress abzubauen. Denn nur über Bewegung ist der Körper in der Lage, die Stresshormone abzubauen. Zudem sollte man herausfinden, was einem Spass macht und wo man Energie auftanken kann. Meditation können helfen, Stress abzubauen.
10-minütige Übung zum Stressabbau
- Sitzen Sie entspannt oder legen Sie sich hin.
- Ballen Sie die rechte Hand zur Faust und spannen Sie sie fest an.
- Spüren Sie die Spannung in jedem einzelnen Finger und in der Handfläche.
- Atmen Sie ruhig.
- Spannen Sie jetzt den Unterarm an. So fest wie möglich.
- Halten Sie die Spannung in der Faust und im Unterarm mindestens 30 Sekunden.
- Lassen Sie die Faust und den Unterarm schlagartig locker und nehmen Sie die Entspannung wahr.
- Wiederholen Sie das Vorgehen mit anderen Körperteilen. Den linken Arm, den rechten Fuss oder den rechten Oberschenkel usw.
Genügend schlafen
Während wir schlafen, finden im Körper viele komplexe Vorgänge statt. Wenn wir schlafen, ist das Immunsystem besonders aktiv gegen den Kampf gegen Viren und Bakterien. Darum fühlt man sich bei einer Erkältung oft so müde. Darum sollte man pro Nacht mindestens sieben Stunden schlafen. Ein erholsamer Schlaf ermöglicht es, geistig und emotional fit zu bleiben. Wer zu wenig schlaft, ist nicht nur weniger aufmerksam, man ist häufig auch gereizt und dünnhäutig.
Alkohol vermeiden
Ein Glas Wein oder ein Bierchen kann entspannen und enthemmen. Manch einer schwört sogar auf eine heilende Wirkung. Alkohol ist aber ein gefährliches Zellgift, das den Körper schädigt. Denn er dämpft das Immunsystem. Die weissen Blutkörperchen, die Krankheiten bekämpfen, werden durch Alkohol gelähmt. Dadurch werden weniger körpereigene Botenstoffe produziert. Botenstoffe sorgen aber dafür, dass Organe und Zellen im Körper miteinander kommunizieren. Geht das nur erschwert, sind die Wahrnehmung und das Reaktionsvermögen verlangsamt.
Rauchstopp
Raucherinnen und Raucher haben ein grösseres Risiko, Infektionen einzufangen und krank zu werden. Denn: Rauchen schwächt das Immunsystem. Wer raucht, hat im Blut weniger Immunglobuline. Das sind Eiweisse, die als Abwehrstoffe im Blut zirkulieren und Eindringlinge bekämpfen. Mit dem Rauchen aufzuhören, stärkt also das Immunsystem.