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Auch Männer kommen in die Wechseljahre

Über die Wechseljahre bei Frauen gibt es zahlreiche Ratgeber und Sachbücher. Bei Männern sieht das anders aus. Zu Unrecht, denn auch sie finden sich in der Mitte ihres Lebens und sind darüber hinaus zahlreichen Symptomen ausgesetzt. Was sind die Ursachen von Wechseljahren bei Männern? Wie kündigen sich die Wechseljahre an, wie lange dauern sie und was für Beschwerden treten auf? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und lohnen sich pflanzliche Mittel? Der folgende Text klärt über Wechseljahre bei Männern auf.

Auch Männer kommen irgendwann in die Wechseljahre.
Auch Männer kommen irgendwann in die Wechseljahre. © FG Trade / iStock / Getty Images Plus

Wechseljahre beim Mann – das Wichtigste in Kürze:

Der natürliche Alterungsprozess ist Teil unseres Lebenszyklus und geht mit einer Vielzahl an körperlichen und geistigen Veränderungen einher.

Ob es die Wechseljahre bei Männern wirklich gibt, ist unter Expertinnen und Experten umstritten. Was sicher ist: Auch Männer können in der Lebensmitte teilweise ähnliche Symptome wie Frauen zeigen. Der Grund: Bei ihnen sinkt der Testosteronspiegel.

Ursachen und Risikofaktoren: Warum kommen Männer in die Wechseljahre?

Es ist normal, dass der Testosteronspiegel mit steigendem Alter absinkt: Ein Mangel an Testosteron wird durch eine hormonale Unterfunktion der Hoden verursacht. Verschiedene Ursachen können eine Abnahme der Testosteronwerte weiter begünstigen:

  • genetische Defekte
  • Krankheiten
  • Medikamente
  • Übergewicht
  • falsche Ernährung
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel
  • Stress

Wann treten die Wechseljahre auf?

Wann Wechseljahre auftreten können, ist von der individuellen Disposition abhängig. Klagen einige Männer schon ab Ende 30 über starke Beschwerden, fühlen sich andere mit über 50 topfit. Immer spielen die genetische Veranlagung, die persönliche Lebenssituation und der eigene Hormonspiegel eine Rolle.

Symptome und Anzeichen: Was sind die häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren?

Es kommt zu verschiedenen Befindlichkeiten, die unterschiedlich stark auftreten können.

Mögliche Symptome:

  • Muskelabbau
  • Erektionsprobleme
  • Antriebslosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Aggressionen
  • depressive Verstimmungen
  • sexuelle Unlust
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Haarausfall

Diagnose: Wie kündigen sich die Wechseljahre an?

Lässt die allgemeine körperliche Fitness stark nach? Leidet man unter Erektionsstörungen oder Hitzewallungen? Dies sind nur einige Indizien, die auf den Beginn der Wechseljahre hinweisen können.

Kommen körperliches Unwohlsein und geringere Leistung, Unruhe und ein Gefühl der Unzulänglichkeit hinzu, lohnt es sich, mit seinem Arzt zu sprechen. Auch wer über eine längere Zeit zum Beispiel unter sexueller Unlust leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.

Wie kann ich testen, ob ich die Wechseljahre habe?

Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung kann der Testosteronspiegel gemessen werden. Das Messen ist der erste Schritt, auf dem weitere Behandlungsschritte aufbauen. Der Testosteron-Wert wird mittels eines Bluttests bestimmt und in Nanomol pro Liter angegeben (nmol/l).

Das Wichtigste:

  • der Wert ist von Mann zu Mann unterschiedlich
  • der Wert verändert sich während des Tages
  • der Wert hängt vom Alter ab
  • Schlafmangel, Leberschäden oder auch Unterernährung können den Wert beeinflussen

Soll ich ein Präparat einnehmen?

Anbieter von frei erhältlichen Präparaten werben damit, verschiedene Symptome zu lindern. Solche Präparate bergen aber Risiken und sind nicht für jeden Mann geeignet. Sie sollten darum nicht auf eigene Faust eingenommen werden, sondern nur in Absprache mit einem Arzt.

Welche Therapie nützt bei Wechseljahren?

Körperlichen und seelischen Veränderungen begegnet man am besten entspannt. Meditation oder Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobsen können dabei helfen. Aber auch eine medikamentöse Behandlung kann angezeigt sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Patienten auch an einen Hormonspezialisten überweisen.

Was ist das beste pflanzliche Mittel gegen Wechseljahre?

Die Natur bietet pflanzliche Mittel, die gegen einzelne Beschwerden eingesetzt werden können. Bei seelischen Schwankungen und leichten Depressionen hat sich Johanniskraut bewährt. Die Kombination mit Baldrian und Traubensilberkerze ist wissenschaftlich gut erforscht. Mittel mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel können bei Schlafstörungen helfen.

Was Sie tun können

Wenn Sie unter starken Beschwerden und einem niedrigen Testosteron-Wert leiden, besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob ein medikamentöses Testosteron-Mittel Sinn macht. Auch wenn Ihnen sexuelle Unlust oder schlechte Laune zu schaffen machen, sprechen Sie das an.

Weitere Tipps:

  • achten Sie im Alltag auf viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Normalgewicht
  • verzichten Sie auf Rauchen
  • konsumieren Sie nur wenig Alkohol
  • machen Sie Sport
  • bauen Sie Stress ab
  • bleiben Sie sexuell aktiv.

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