Finanzen

Geld sparen: Wie am Ende des Monats mehr übrigbleibt

Die Preise steigen stetig seit der Coronakrise und des Beginns des Ukraine-Krieges. Eine gute Planung hilft, mit dem Monatsbudget auszukommen. Wie schön, wenn am Ende des Monats sogar noch Geld übrigbleibt! Was sich dafür tun lässt.

Leeres Portemonnaie
Rückt das Monatsende näher, ist das Geld in vielen Haushalten meist schon aufgebraucht. © grinvalds / iStock / Getty Images

Geld sparen – das Wichtigste in Kürze:

  • Im Alltag lässt sich vor allem dort sparen, wo besonders hohe Kosten anfallen: bei der Miete, bei Versicherungen, Energie, Telefon und Internet. Welcher der teuerste Posten im Haushalt ist

  • Lebensmittel einkaufen – nicht ohne Einkaufsliste!

  • Ein Budget gibt Überblick über die Einnahmen und Ausgaben. Die richtigen Vorlagen machen es leicht, es zusammenzustellen.

Das Monatsende rückt näher und das Geld ist jetzt schon aufgebraucht? Kein Wunder, wenn Heizkosten und Mieten steigen und auch der Einkauf immer teurer wird. Wer die Einnahmen nicht erhöhen kann, muss sparen. Der Artikel präsentiert die besten Tipps zum Geldsparen im Alltag, beim Einkaufen und im Haushalt.

Geld sparen im Alltag: die besten Tipps

Wertvolle Spartipps für den Alltag – so können Sie als Schweizer Geld sparen:

1 Hohe fixe Kosten? Vielleicht liegt es an den unnötigen Versicherungen. Versicherungen gegen kleinere Schäden, die entstehen können, machen wenig Sinn. «Wichtig ist stattdessen, die wirklich grossen, kostspieligen Gefahren zu versichern», sagt Finanzcoach Bruno Amgwerd. «Damit sind Schäden gemeint, die eine Existenz langfristig bedrohen können, weil man sie nicht oder nur schwierig ersetzen könnte.»

2 Wohnen – so heisst einer grössten Posten im Budget. Hohe Mieten können Menschen leicht in Finanzschwierigkeiten bringen. Wer in den Urlaub fährt, kann überlegen, seine Wohnung während der Abwesenheit unterzuvermieten. Preiswerter und geselliger als allein zu wohnen, ist eine Wohngemeinschaft, die sich vielleicht mit Verwandten oder guten Freunden gründen lässt.

3 Energie sparen ist wichtig, nicht nur um den Geldbeutel, sondern auch um die Umwelt zu schonen. Dabei helfen folgende Tipps:

  • Elektrogeräte anschaffen, die energieeffizient sind
  • Energiesparende Leuchtmittel – LED-Lampen – nutzen
  • Räume weniger aufheizen, Schlafräume gar nicht heizen
  • Wäsche auf niedrigerer Temperatur waschen
  • Haushaltsgeräte wie Spülmaschine oder Waschmaschine abends zum Niederstromtarif laufen lassen
  • Wäsche aufhängen, statt den Trockner benutzen
  • Elektrogeräte abschalten
  • Den Backofen nicht mehr vorheizen und früher abschalten

4 Bezüglich Telefon und Internet heisst es: Preise vergleichen! Dabei hilft der Dschungelkompass. Eine gute Sparmöglichkeit besteht darin, sich ein WLAN mit Nachbarn zu teilen.

Sparen Sie mehr Geld beim Einkaufen

Hier finden Sie fünf Geldspartipps für den Lebensmitteleinkauf:

Einkaufsliste schreiben: Wer eine Einkaufsliste schreibt, vergisst im Laden nicht, etwas Wichtiges zu besorgen. Mal eben noch schnell in den teuren Kiosk nebenan zu gehen, weil ein paar Teile beim Grosseinkauf vergessen wurden, wird also unnötig.

Auf Aktionen achten: Sonderangebote und M-Budget-Produkte – also Grundnahrungsmittel und Alltagsprodukte zum garantierten Tiefpreis – können beim Sparen helfen.

Nicht hungrig einkaufen: Wer hungrig ist, lässt sich leicht verleiten, mehr Lebensmittel einzukaufen als nötig.

Brötchen und Brot vom Vortag kaufen: Verkaufsstellen finden sich unter Aess-bar.ch oder Backwarenoutlet.ch.

Obst und Gemüse selbst ernten: Die Seite Mundraub.org zeigt, wo das möglich ist.

Restwaren kaufen: Mit der App toogoodtogo kann man unverkaufte Lebensmittel aus Geschäften und -restaurants retten.

Vergleichsportale nutzen: Websites wie comparis.ch bieten Vergleiche für Versicherungen, Bankdienstleistungen, Telekommunikation und mehr. Hier können Sie die besten Angebote finden und oft Hunderte Franken pro Jahr sparen.

Migros- und Coop-Supercard: Die beiden grössten Supermarktketten der Schweiz bieten Treuekarten an, mit denen Kunden Punkte sammeln und spezielle Rabatte erhalten können. Dies kann zu erheblichen Ersparnissen im Laufe des Jahres führen.

Tageskarten und SBB Sparbillette: Nutzen Sie die Angebote der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wie die Sparbillette, welche zu bestimmten Zeiten und Strecken reduzierte Preise bieten, oder die Gemeinde-Tageskarten, die oft günstiger sind als die regulären Tageskarten direkt von der SBB.

«Gratis in die Museen»: Am ersten Sonntag im Monat bieten viele Museen in der Schweiz freien Eintritt an. Eine gute Gelegenheit, Kultur zu geniessen und gleichzeitig Geld zu sparen.

Clever Geld sparen im Haushalt

Vier Ratschläge für die Schweizer Haushalte beim Kauf von Gebrauchsgegenständen:

Gebrauchsgegenstände gemeinsam anschaffen – zum Beispiel mit den Nachbarn zusammen einen Rasenmäher oder eine Heckenschere kaufen

Gebrauchsgegenstände nicht kaufen, sondern beim Profi leihen

Kaputte Gegenstände nicht neu kaufen, sondern reparieren lassen

Flohmärkte, Gebrauchtwaren-Läden, Brockenhäuser und Second-Hand-Plattformen im Internet zum Einkauf nutzen

Geld sparen: einen Sparplan erstellen

Wie sieht ein Leitfaden für effektive Finanzplanung in der Schweiz aus?

Schritt 1: «Als erster Schritt ist es wichtig, ein Budget zu erstellen», erklärt Pascal Pfister, Geschäftsleiter des Dachverbandes Schuldenberatung Schweiz. «Das Budget zeigt den Ist-Zustand. So können Sie überprüfen, ob Sie mit Ihrem Einkommen wie Lohn, Rente, Sozialhilfe etc. Ihre Alltagskosten zahlen können.» Er empfiehlt dazu die Vorlagen der Budgetberatung Schweiz.

Schritt 2: Nun wird das Ergebnis bewertet. «Ist das Budget im Gleichgewicht oder gibt es gar ein Plus, dürfen Sie sich freuen», so Pascal Pfister. «Oft gibt es beim ersten Durchgang aber ein Minus.» In diesem Fall gehe es darum, Prioritäten zu setzen. «Überprüfen Sie Ihre Fixkosten wie Abonnements und Krankenkassenprämien und versuchen Sie, diese zu reduzieren.»

Geld sparen: Finanz-App fürs kleine Budget

Es gibt auch digitale Helfer fürs Geldsparen im Alltag – wie zum Beispiel die App der Budgetberatung Schweiz. Sie liefert Vergleichswerte, sodass es leichter fällt, die Höhe von Ausgaben in neun verschiedenen Bereichen einzuschätzen. Sprachlich lässt sie sich auf Deutsch, Französisch und Italienisch einstellen. Der Download ist kostenlos.

Einfache und effektive Sparmethoden

  • Wissen, was los ist – dazu benötigen wir Medien. Doch Kosten für Zeitschriften, Streamingdienste, Abos, Bücher und Audiobooks summieren sich schnell. Medien über Bibliotheken mit ihrer Vorort-Ausleihe und ihren Online-Diensten zu nutzen, ist weitaus preisgünstiger.
  • Geschenke verschlingen übers Jahr oft einen Batzen Geld. Muss das sein? Wer weniger Geld ausgeben möchte, verschenkt etwas Selbsterstelltes, ein Essen oder einen Kuchen – oder Zeit.
  • Sparen ist nicht der einzige Weg, um am Monatsende mehr Geld übrigzuhaben. Ein zweiter Weg ist, die Einnahmen zu erhöhen. Deshalb lohnt es sich zu überprüfen, ob es Hilfen und kantonale und staatliche Leistungen gibt, auf die ein Anrecht besteht. Stichwörter sind  zum Beispiel die AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung, Alimentenhilfe, Betreuungsgutscheine, Hilflosenentschädigung, Prämienverbilligungen. Eine Liste der vielleicht infrage kommenden Leistungen bietet Plusminus.

Geld sparen: Lebensmittel budgetieren

Wer eine Übersicht über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben aufgestellt hat, kann leicht erkennen, wie viele Franken für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf übrig sind. Vielleicht lässt sich hier noch etwas sparen? Jede Woche 20 Franken weniger auszugeben, bedeutet, nach einem Jahr 1.000 Franken für eine grössere Anschaffung oder als Notfallreserve auf der hohen Kante haben. Wie das gelingt?

  1. Einen Kochplan mit Gerichten aufstellen, die wenige und einfache Grundnahrungsmittel benötigen
  2. Gerichte gleich für mehrere Tage kochen – ein Teil lässt sich einfrieren
  3. Beim Einkaufen nicht das geplante Budget überschreiten – also mitrechnen, welcher Warenwert im Einkaufskorb liegt
  4. Gezielt die Waren ansteuern, die benötigt werden, statt sich im Laden umschauen
  5. Keinen Einkaufswagen, sondern einen Korb nutzen – da passt weniger hinein.

Was ist die 50-30-20 Regel?

Die 50-30-20-Regel ist eine Methode, ein Budget zu erstellen. Sie sieht vor, drei Bereiche für Ausgaben festzulegen: Der erste Bereich besteht aus Ausgaben für die Grundbedürfnisse, der zweite Bereich betrifft Wünsche und persönliche Bedürfnisse, der dritte Bereich umfasst einen Topf zum Sparen beziehungsweise für die Tilgung von Schulden. Die Ausgaben der einzelnen Bereiche sind nach der 50-30-20-Regel folgendermassen aufgeteilt:

50 % für Grundbedürfnisse wie Fixkosten für Miete, Versicherungen, Strom etc.

30 % für persönliche Bedürfnisse

20 % für Ersparnisse oder Schuldentilgung.

Hier gibt es Hilfe

  • Schuldenberatungsstellen helfen bei Geldproblemen. Adressen in der Deutschschweiz finden sich beim Dachverband der Schuldenberatungsstellen: www.schulden.ch
  • Der Dachverband Budgetberatung Schweiz informiert über Adressen von Budgetberatungsstellen: www.budgetberatung.ch
  • Plusminus bietet Informationen und Beratung zum Thema Schulden und Budget: www.plusminus.ch
  • Eine kostenlosen Schuldenberatung bietet die Caritas: www.caritas-schuldenberatung.ch

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