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Darum sollte man jeden Tag 30 Minuten lesen

Gründe fürs Lesen | Vorteile des Lesens | Auf dem Handy lesen | Zeitungen lesen | Begeisterung fürs Lesen entwickeln | Vor dem Schlafengehen lesen

Lesen kann nicht nur unsere Seelen bereichern; es fördert auch unsere Gesundheit. Von der Stärkung des Gehirns bis zum Abbau von Alltagsstress – Lesen ist ein Superfood für den Geist, dessen Vorteile wissenschaftlich belegt sind. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie dieses einfache Vergnügen Ihr Leben auf vielfältige Weise bereichern kann. 

Das Bild zeigt eine Grafik mit verschiedenen Büchern.
Das tägliche Lesen von Büchern ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung.  © Bieliola/iStock / Getty Images Plus

Ob Fantasy, Krimi oder Liebesroman: Das Lesen eines Buches öffnet die Tür zu unzähligen Welten – sowohl realen als auch erfundenen. Es bietet dabei eine Reihe von Vorteilen, die weit über Unterhaltung hinausgehen. 

Warum Sie täglich Bücher lesen sollten

Das tägliche Lesen von Büchern ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Es ist eine stimulierende Tätigkeit, die sowohl für die geistige als auch für die emotionale Gesundheit von Vorteil ist. Regelmässiges Lesen fördert die kognitive Flexibilität, verbessert das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Es dient auch als eine Form der mentalen Flucht, die Stress abbauen und zur Entspannung beitragen kann.

Ein Buch lesen: Was lernt man?

Beim Lesen von Büchern erweitert man nicht nur sein Wissen, sondern entwickelt auch kritisches Denken und Empathie. Geschichten ermöglichen es der Leserin oder dem Leser, unterschiedliche Perspektiven zu erkunden und komplexe menschliche Erfahrungen nachzuvollziehen, was zu einer reicheren Weltansicht führt.

Ein Buch lesen: Das sind die Vorteile

Die Vorteile des Bücherlesens sind vielfältig. Sie reichen von verbesserter mentaler Agilität und Verlangsamung des kognitiven Alterns bis hin zu gesteigerter Lebenszufriedenheit. Bücher können als Quellen der Inspiration dienen, die Kreativität anregen und zum lebenslangen Lernen beitragen.

Eine Studie der Yale University School of Public Health hat aufgezeigt, dass Personen, die jeden Tag 30 Minuten oder ein Kapitel lesen, eine höhere Lebenserwartung im Vergleich zu denen haben, die keine Bücher lesen. Dieser Vorteil bleibt auch nach Anpassung für verschiedene Lebensstilfaktoren wie Bildungsstand und Gesundheitszustand bestehen.

Weitere Vorteile: 

  • Reduziertes Mortalitätsrisiko: Die Studie fand heraus, dass Buchleser ein um 20 Prozent geringeres Sterberisiko über einen Beobachtungszeitraum von 12 Jahren aufweisen.
  • Kognitive Aktivierung als Schlüsselfaktor: Bücherlesen fördert tiefgehende kognitive Prozesse, was als ein zentraler Faktor für den Überlebensvorteil identifiziert wurde. Es geht dabei nicht nur um Unterhaltung, sondern um eine aktive geistige Beteiligung.
  • Stärkerer Effekt als bei anderen Lesematerialien: Der positive Effekt des Bücherlesens auf die Langlebigkeit übertrifft den von Zeitungen oder Zeitschriften. Es scheint, dass das vertiefte Eintauchen in Bücher einen besonderen Nutzen hat.
  • Gültigkeit über verschiedene Gruppen hinweg: Der Überlebensvorteil durch Bücherlesen zeigte sich unabhängig von Geschlecht, Gesundheitsstatus, Vermögen oder Bildungsniveau der Leser.
Ein Zitat von Schopenhauer
© meineeltern.ch

Wenn das Lesen von Büchern zu Nackenschmerzen führt

Eine falsche Haltung beim Lesen kann zu Nackenschmerzen führen. Es ist wichtig, eine ergonomische Leseumgebung zu schaffen, indem man eine korrekte Sitz- oder Liegeposition einnimmt und das Buch oder den e-Reader so hält, dass der Nacken nicht übermässig gebeugt oder gestreckt wird. Pausen einzulegen und Dehnübungen für den Nacken durchzuführen, kann ebenfalls helfen, Beschwerden zu vermeiden.

Ein Buch vor dem Schlafengehen lesen

Das Lesen vor dem Schlafengehen kann ein wirksames Ritual sein, um den Körper auf Schlaf vorzubereiten. Es hilft dem Geist, sich von den Belastungen des Tages zu lösen und kann zu einer Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Allerdings sollte man darauf achten, gedruckte Bücher oder e-Reader mit hintergrundbeleuchtungsfreiem Bildschirm zu verwenden, um die Melatoninproduktion nicht zu stören.

Eine Seniorin liest am Handy.
Lang anhaltendes Lesen auf dem Handy kann zu einer Überanstrengung der Augen führen. ©     demaerre

Ein Buch auf dem Handy lesen

Das Lesen auf dem Handy bietet den Vorteil der Bequemlichkeit und Portabilität. Es ermöglicht den Zugriff auf eine breite Palette von Büchern zu jeder Zeit und an jedem Ort. Dennoch sollten Leserinnen und Leser sich der potenziellen Ablenkung durch Benachrichtigungen bewusst sein und gegebenenfalls den Nicht-Stören-Modus aktivieren, um ein immersives Leseerlebnis zu gewährleisten.

Zudem kann das Lesen auf kleinen Geräten einige Auswirkungen auf die Augen haben:

  1. Digitale Augenbelastung (Computer Vision Syndrome): Lange Perioden des Starrens auf Bildschirme können zu Symptomen wie trockenen Augen, verschwommenem Sehen, Augenermüdung und Kopfschmerzen führen. Dies ist auf die verringerte Blinzelrate zurückzuführen, die normalerweise auftritt, wenn wir auf Bildschirme schauen.
  2. Blaulichtexposition: Handys und andere digitale Geräte emittieren blaues Licht, das auf lange Sicht zu Netzhautschäden führen kann und möglicherweise das Risiko für bestimmte Augenerkrankungen wie die Makuladegeneration erhöht. Zudem kann blaues Licht den Schlaf-Wach-Rhythmus stören, da es die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrücken kann.
  3. Das Lesen aus nächster Nähe: Lang anhaltendes Lesen auf dem Handy kann zu einer Überanstrengung der Augen führen, da sie sich ständig darauf fokussieren müssen, kleine Schriftarten und Bilder aus nächster Nähe zu sehen. Dies kann zu Naharbeit-assoziierten Symptomen führen, einschliesslich einer vorübergehenden Schwierigkeit, in der Ferne scharf zu sehen.
  4. Haltung und Blickwinkel: Oft neigen Menschen dazu, beim Lesen auf dem Handy eine nach vorne gebeugte Haltung einzunehmen, was den Winkel, aus dem sie auf den Bildschirm blicken, verändert. Dies kann zusätzlich die Augen belasten und zu einer ungünstigen Körperhaltung führen, die wiederum Nacken- und Rückenbeschwerden verursachen kann.

So schonen Sie Ihre Augen

  • Regelmässige Pausen einlegen, um die Augen zu entlasten, idealerweise nach der 20-20-20-Regel: alle 20 Minuten 20 Sekunden lang in etwa 6 Meter Entfernung schauen.
  • Die Helligkeit des Bildschirms zu reduzieren und einen Blaulichtfilter zu verwenden, besonders in den Abendstunden.
  • Sicherzustellen, dass Textgrösse und Kontrast für eine angenehme Lesbarkeit optimiert sind.
  • Eine ergonomische Position beim Lesen einzunehmen, um Körper und Augen zu schonen.
  • Künstliche Tränen oder Befeuchtungstropfen zu verwenden, um trockenen Augen vorzubeugen.

Ein Buch lesen: elektronisch oder physisch?

Die Entscheidung zwischen elektronischem und physischem Lesen hängt bei vielen von persönlichen Vorlieben ab. Während e-Books und Tablets die Anpassung der Schriftgrösse und Beleuchtung erlauben, kann das physische Buch ein sinnlicheres Erlebnis bieten, ohne die Augen zu belasten. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das Lesen gedruckter Bücher die Informationsaufnahme und -erinnerung verbessern kann.

Das Bild zeigt einen Stapel mit Büchern.
Die Leidenschaft für das Lesen hängt von verschiedenen Faktoren ab. © Kimberly Farmer/Unsplash

Ist es besser, eine Zeitung oder ein Buch zu lesen?

Die Unterschiede zwischen dem Lesen von Büchern und dem Lesen von Zeitungen oder Magazinen hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des Inhalts, des Kontextes und der Art und Weise, wie sie gelesen werden. 

Kognitive Eintauchtiefe

Bücher: Das Lesen von Büchern erfordert oft eine tiefere kognitive Eintauchung, da sie in der Regel komplexere und längere narrative Strukturen haben. Das kann die kognitiven Funktionen wie Konzentration, Vorstellungskraft und Gedächtnis intensiver fördern.
Zeitungen/Magazine: Sie sind meist auf schnellere Informationsaufnahme ausgelegt und fördern eher das Scannen und Überfliegen von Informationen, was weniger kognitive Eintauchtiefe erfordert.

Emotionale Reaktion

Bücher: Sie können stärkere emotionale Reaktionen hervorrufen, da sie Leserinnen und Leser oft emotional in Geschichten einbinden, was zu einem erhöhten Empathievermögen führen kann.
Zeitungen/Magazine: Artikel in Zeitungen und Magazinen können zwar auch emotionale Reaktionen auslösen, sind aber häufig informativer und weniger darauf ausgerichtet, die Leserschaft emotional zu involvieren.

Stressabbau

Bücher: Fiktionale Literatur kann als Flucht oder Entspannungsmethode dienen, was den Stressabbau fördert.
Zeitungen/Magazine: Die aktuelle Berichterstattung, insbesondere über negative Ereignisse, kann bei einigen Lesern Stress oder Sorgen auslösen.

Langzeitgedächtnis und Lernen

Bücher: Durch das längere Engagement mit dem Inhalt und die tieferen narrativen Strukturen können Bücher das Langzeitgedächtnis und das Lernen von komplexen Themen unterstützen.
Zeitungen/Magazine: Sie können das Wissen über aktuelle Ereignisse und spezifische Themen erweitern, was für das Lernen im Kontext der Allgemeinbildung nützlich ist.

Lesedauer und Gewohnheiten

Bücher: Das Lesen eines Buches ist häufig eine langfristigere Verpflichtung, die regelmäßige Lesegewohnheiten fördern kann.
Zeitungen/Magazine: Sie sind für eine schnellere Konsumption ausgelegt und werden oft sporadisch oder gezielt für bestimmte Artikel gelesen.

Ein Mann liest die Zeitung.
Sie sind für eine schnellere Konsumption ausgelegt und werden oft sporadisch oder gezielt für bestimmte Artikel gelesen. © Mattias Diesel/Unsplash

Warum lesen manche gerne und andere nicht? 

Die Leidenschaft für das Lesen ist ein Zusammenspiel aus sozialer Prägung, persönlichen Interessen, Lesekompetenz und Bildungsniveau. Menschen, die in einem lesefördernden Umfeld aufwachsen und früh positive Erfahrungen mit Büchern machen, neigen eher dazu, zu Bücherwürmern zu werden. Andererseits können ein voller Terminkalender, digitale Ablenkungen und andere Freizeitpräferenzen das Interesse am Lesen verringern. Persönliche Eigenschaften wie Neugier und Konzentrationsfähigkeit beeinflussen ebenfalls die Leselust, während kulturelle Normen und Wertvorstellungen die Einstellung zum Lesen prägen können. Physiologische Herausforderungen, wie Sehprobleme oder Dyslexie, können bei einigen Menschen die Freude am Lesen mindern, was zeigt, dass die Gründe für oder gegen das Lesen vielfältig und individuell sind.

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