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Fitness für Senioren: Immer dran bleiben, aber nicht übertreiben

Im Alter ist es nicht realistisch, Trainingsziele so hoch zu stecken, als wäre man noch 25. Stattdessen sollten sich Seniorinnen und Senioren auf massgeschneiderte Trainingsprogramme konzentrieren, die sowohl die körperliche Fitness als auch die soziale Vernetzung fördern. Übungen für zu Hause wie Yoga und Stabilitätstraining können eine bequeme und flexible Option für über 60-Jährige sein. Doch um wirklich sicher und effektiv zu sein, sollten sie durch individuell angepasste Trainingspläne von qualifizierten Fachkräften unterstützt werden. Im Gegensatz zu den oft generischen Online-Plänen, bieten spezialisierte Programme die notwendige Personalisierung, um auf die spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen.

Senioren am Sport machen
Sport und regelmässige körperliche Aktivität im Alter bieten zahlreiche Vorteile. © Koldunov/ iStock / Getty Images Plus

Fitness für Senioren – das Wichtigste in Kürze:

  • Mit zunehmendem Alter ist es wichtig, Fitnessziele den individuellen Fähigkeiten und gesundheitlichen Bedingungen anzupassen. Was das konkret bedeutet
  • In Städten wie Zürich oder Basel bieten lokale Fitnessstudios und Gemeindezentren spezielle Programme für Seniorinnen und Senioren an. Was die Vorteile sind
  • Die Möglichkeit, zu Hause Fitness zu betreiben, bietet Personen über 60 Jahren eine bequeme Option, um ihre körperliche Gesundheit zu fördern. Warum man zu Hause trainieren sollte
  • Für die Sicherheit beim Training zu Hause ist es entscheidend, eine geeignete Umgebung zu schaffen. Sicherheitstipps für zu Hause
  • Sitzübungen bieten eine sichere und effektive Möglichkeit, Fitness zu fördern, ohne dabei den Körper zu überlasten. Drei Übungen
  • Gemeinschaftszentren und Parks bieten gute Möglichkeiten für ältere Menschen, sich an der frischen Luft zu bewegen und soziale Kontakte zu pflegen. Das sind die Gründe
  • Trainingspläne für die Generation 60+ sollten eine Kombination aus aeroben Übungen, Krafttraining und Balance-Übungen beinhalten. Was einen guten Trainingsplan ausmacht

Regelmässige körperliche Aktivität im Alter ist entscheidend, um das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Osteoporose zu minimieren. Inaktivität kann zu einem Abbau der Muskelmasse und -kraft führen, was die Mobilität und Unabhängigkeit beeinträchtigt. Zudem ist Bewegungsmangel mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck und einem schlechteren psychischen Gesundheitszustand verbunden, der von Depressionen bis zu einem beschleunigten kognitiven Abbau reichen kann. Umgekehrt kann ein aktiver Lebensstil im Alter dazu beitragen, die physische und mentale Gesundheit zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebensspanne zu verlängern.

Fitness für Senioren: Warum muss man die Fitnessziele anpassen?

Mit zunehmendem Alter ist es wichtig, Fitnessziele den individuellen Fähigkeiten und gesundheitlichen Bedingungen anzupassen, um ein optimales Wohlbefinden zu fördern. Dies kann bedeuten, dass die Intensität und Art der Übungen auf die jeweilige Lebensdekade zugeschnitten werden, um Überlastung zu vermeiden und gleichzeitig die Muskulatur zu stärken, die Knochengesundheit zu verbessern und die kognitiven Funktionen zu unterstützen. 

Fitness für Senioren: lokale Fitnessoptionen in Zürich und Basel

In Städten wie Zürich und Basel bieten lokale Fitnessstudios und Gemeindezentren spezielle Programme für Seniorinnen und Senioren an. Diese werden von qualifizierten Trainerinnen und Trainern geleitet und sind darauf ausgelegt, die besonderen Bedürfnisse älterer Erwachsener zu berücksichtigen. Diese Einrichtungen verstehen es, ein unterstützendes und motivierendes Umfeld zu schaffen, in dem die ältere Generation nicht nur körperlich, sondern auch sozial aktiv bleiben kann, indem sie neue Kontakte knüpft und bestehende pflegt.

Beispiele: 

Fitness für Senioren: Übungen für über 60-Jährige für zu Hause

Die Möglichkeit, zu Hause Fitness zu betreiben, bietet Personen über 60 Jahren eine bequeme Option, um ihre körperliche Gesundheit zu fördern. Die Übungen für zu Hause können ein breites Spektrum an Aktivitäten umfassen – von sanftem Yoga und Stretching bis hin zu Stabilitätsübungen, die das Gleichgewicht verbessern und Stürze verhindern. Widerstandsband-Übungen und leichtes Hanteltraining können ebenso integriert werden, um die Muskelkraft zu erhalten und die Knochengesundheit zu unterstützen. 
Das Training zu Hause bietet eine Reihe von Vorteilen, insbesondere für ältere Personen:

  1. Komfort und Bequemlichkeit: Zu Hause zu trainieren bedeutet, dass man keine Zeit für die Anfahrt zum Fitnessstudio aufwenden muss und den Komfort des eigenen Zuhauses geniessen kann.
  2. Flexibilität: Das Heimtraining ermöglicht es Ihnen, Ihren eigenen Zeitplan zu erstellen und zu jeder Tageszeit zu trainieren, was besonders nützlich ist, wenn Sie sich an keine festen Kurszeiten binden möchten.
  3. Personalisierte Umgebung: Zu Hause können Sie die Trainingsumgebung nach Ihren Vorlieben gestalten, beispielsweise mit Ihrer Lieblingsmusik oder bei angenehmer Temperatur.
  4.  Kostenersparnis: Sie sparen Mitgliedschaftsgebühren für das Fitnessstudio und Kosten für Fahrt oder öffentliche Verkehrsmittel.
  5.  Privatsphäre: Zu Hause können Sie ohne das Gefühl, beobachtet oder beurteilt zu werden, trainieren, was das Selbstbewusstsein steigert und den Stress verringert.
  6. Hygiene: In der eigenen Wohnung besteht keine Gefahr, sich mit Keimen anderer in öffentlichen Fitnessbereichen zu infizieren.
  7.  Individualisierte Übungen: Sie können die Übungen und das Tempo individuell an Ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse anpassen.
  8. Keine Wartezeiten: Sie müssen nicht auf verfügbare Geräte oder freie Plätze in Kursen warten.
  9. Familienintegration: Das Training zu Hause ermöglicht es, Familienmitglieder in die Fitnessroutine einzubeziehen, was zusätzlich motiviert und die Familienbande stärkt.
  10. Langfristige Gewohnheiten: Zu Hause zu trainieren kann helfen, langfristige und nachhaltige Gesundheits- und Fitnessgewohnheiten zu entwickeln.

Fitness für Senioren: Sicherheitstipps für das Training zu Hause

Für die Sicherheit beim Training zu Hause ist es entscheidend, eine geeignete Umgebung zu schaffen: eine geräumige, gut beleuchtete Fläche ohne Rutschgefahr, die Nutzung von stabilen Stühlen oder Griffen für Gleichgewichtsübungen und das Vermeiden von losen Teppichen. Zudem ist es ratsam, während der Übungen bequeme Kleidung und Sportschuhe mit gutem Profil zu tragen, ausreichend zu trinken und auf die Signale des Körpers zu hören, um Überanstrengung zu vermeiden. Vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms sollte stets eine ärztliche Beratung eingeholt werden, insbesondere wenn Vorerkrankungen bestehen.

Fitness für Senioren: Wann sollte man nicht trainieren? 

Ein Training zu Hause ist nicht zu empfehlen, wenn die häusliche Umgebung nicht sicher für Übungen ausgestattet ist, zum Beispiel wenn Sturzgefahr besteht oder genügend Platz für die Ausführung der Bewegungen fehlt. Ebenso sollte auf das Training zu Hause verzichtet werden, wenn das notwendige Wissen über die richtige Ausführung von Übungen fehlt oder die angemessene Ausrüstung nicht verfügbar ist. Warnsignale wie Atemnot, Schwindel oder starke Schmerzen bedeuten, dass man besser in einem ausgestatteten Fitnessstudio unter professioneller Aufsicht trainieren sollte. Zudem kann die Anleitung durch eine Trainerin oder einen Therapeuten entscheidend sein, um eine korrekte Übungsausführung zu gewährleisten. 

 

Fitness für Senioren: Übungen für zu Hause 

Sitzübungen bieten eine sichere und effektive Möglichkeit, Fitness zu fördern, ohne dabei den Körper zu überlasten – ideal für Menschen, die nach schonenden Trainingsmethoden suchen. Beim Sitztraining können diverse Muskelgruppen aktiviert werden, von den Beinen bis hin zum Oberkörper und der Rumpfmuskulatur. Zu den gängigen Übungen gehören beispielsweise Armkreisen, Oberkörperrotationen oder das Nach-vorne-Beugen zur Stärkung der Rückenmuskulatur. 

Marschieren im Sitzen

  • Setzen Sie sich auf den vorderen Bereich eines Stuhls ohne Armlehnen.
  • Halten Sie den Rücken gerade und die Füsse flach auf dem Boden.
  • Heben Sie ein Knie so hoch wie möglich an, während der Fuss vom Boden abhebt.
  • Senken Sie das Bein langsam wieder ab und wechseln Sie dann zum anderen Bein.
  • Führen Sie die Bewegung abwechselnd wie beim Marschieren durch, beginnend mit leichteren Hebebewegungen, die allmählich zu höheren Steigerungen übergehen.

Arme strecken

  • Bleiben Sie sitzen und halten Sie den Rücken gerade. 
  • Strecken Sie beide Arme gerade vor sich aus, so dass sie parallel zum Boden sind.
  • Öffnen Sie die Arme weit nach aussen, bis sie eine Linie mit Ihren Schultern bilden.
  • Führen Sie die Arme wieder vor sich zusammen.
  • Wiederholen Sie diese Bewegung mehrmals, um die Brustmuskulatur und die Schultern zu dehnen.

Den Oberkörper drehen

  • Sitzen Sie aufrecht, mit den Füssen flach auf dem Boden.
  • Legen Sie Ihre Hände flach auf Ihre Oberschenkel oder falten Sie sie vor Ihrer Brust.
  • Drehen Sie Ihren Oberkörper vorsichtig nach rechts, soweit es komfortabel ist, während Ihre Hüften und Beine nach vorne gerichtet bleiben.
  • Kehren Sie langsam zur Mitte zurück und wiederholen Sie die Bewegung auf der linken Seite.
  • Führen Sie mehrere Drehungen auf beiden Seiten durch, um die Flexibilität der Wirbelsäule zu fördern und die Rumpfmuskulatur zu stärken.

Diese Übungen können helfen, die Beweglichkeit zu erhalten, die Muskelkraft zu verbessern und die Durchblutung zu fördern. Es ist jedoch wichtig, vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere wenn gesundheitliche Bedenken bestehen.

Fitness für Senioren: Gemeinschaftszentren und Parks

Gemeinschaftszentren und Parks bieten gute Möglichkeiten für ältere Menschen, sich an der frischen Luft zu bewegen und soziale Kontakte zu pflegen. Diese öffentlichen Räume sind oft mit speziellen Gehwegen, Bänken und Schattenplätzen ausgestattet, die älteren Personen erlauben, spazieren zu gehen, leichte Dehnübungen zu machen oder teilweise auch an Gruppenfitnesskursen wie sanfter Gymnastik teilzunehmen. Die natürliche Umgebung trägt zur mentalen Entspannung bei, während die körperliche Aktivität die Herzgesundheit fördert und die Muskeln stärkt. 

In vielen Teilen Asiens ist es üblich, dass ältere Personen in Parks trainieren und an verschiedenen körperlichen Aktivitäten teilnehmen. Diese Praxis ist besonders in Ländern wie China, Japan und Südkorea verbreitet, wo öffentliche Parks oft mit speziellen Übungsgeräten für ältere Menschen ausgestattet sind. Diese Aktivitäten, die von Tai Chi und Qigong bis hin zu leichter Gymnastik reichen, sind nicht nur für die körperliche Gesundheit, sondern auch für die soziale Interaktion und das geistige Wohlbefinden der Senioren wichtig.

Ein Senior macht Taichi
In asiatischen Ländern, insbesondere in China, ist es üblich, Tai Chi in Parks zu praktizieren. © michelangeloop/    iStock / Getty Images Plus

Welcher Sport ist für 80-Jährige geeignet?

Widerstandsband
Ein Widerstandsband. © meineeletern.ch / KI generiert

Für 80-Jährige, die körperlich aktiv bleiben möchten, gibt es neben Schwimmen, Wassergymnastik und Walking noch weitere Aktivitäten und Tipps, die gut geeignet sind:

  1. Tai Chi und Qigong: Diese sanften, fliessenden Bewegungsformen sind bekannt für ihre positiven Effekte auf Gleichgewicht, Flexibilität und Stressabbau.
  2. Yoga: Angepasstes Yoga, insbesondere Stile wie Hatha, Kundalini oder Iyengar, die auf sanfte Bewegungen und Körperhaltungen fokussieren, können Flexibilität und Kraft fördern und dabei helfen, die Körperwahrnehmung zu verbessern.
  3. Leichte Kraftübungen: Mit leichten Gewichten oder Widerstandsbändern durchgeführte Kraftübungen können helfen, die Muskelmasse zu erhalten und die Knochengesundheit zu unterstützen.
  4. Pilates: Angepasstes Pilates kann die Kernstärke, Flexibilität und das Gleichgewicht verbessern, wobei der Fokus auf kontrollierten Bewegungen liegt.
  5. Gartenarbeit: Eine weniger konventionelle, aber effektive Form der körperlichen Betätigung, die auch die Beweglichkeit fördert und Stress reduziert.
  6. Spaziergänge in der Natur: Regelmässige Spaziergänge, besonders in ruhiger, natürlicher Umgebung, können das Wohlbefinden steigern und die kardiovaskuläre Gesundheit unterstützen.
  7. Balance-Übungen: Balance und Koordination können durch spezielle Übungen verbessert werden, was das Sturzrisiko verringert. 

Fitness für Senioren: Welche Trainingspläne eignen sich für die Generation 60+?

Trainingspläne für die Generation 60+ sollten eine Kombination aus aeroben Übungen, Krafttraining und Balance-Übungen beinhalten, um ein ganzheitliches Fitnessniveau zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Die Trainingspläne sollten idealerweise von qualifizierten Fachkräften wie Physiotherapeuten, zertifizierten Fitness-Trainern oder Bewegungstherapeutinnen erstellt werden. Diese Experten sind ausgebildet, um individuelle körperliche Bedingungen, Vorerkrankungen und spezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen, die bei älteren Menschen häufiger auftreten. Sie können auf Basis einer gründlichen Anamnese und eventuell durchgeführter Leistungstests personalisierte und sichere Trainingspläne entwickeln.

Trainingspläne aus dem Internet tendieren dazu, allgemein formuliert zu sein und berücksichtigen selten die spezifischen Bedürfnisse und Ziele einer Person. Sie nehmen oft keine Rücksicht auf individuelle Gesundheitsgeschichten, das persönliche Fitnessniveau oder individuelle Vorlieben. Dies kann zu einer geringeren Effektivität des Trainings führen und das Risiko von Verletzungen erhöhen. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen, die häufig spezielle medizinische Bedürfnisse oder Einschränkungen haben, die in standardisierten Online-Plänen unberücksichtigt bleiben. Um diesen Bedarf zu adressieren, haben Universitäten spezielle Trainingsprogramme für Senioren entwickelt. Beispiele hierfür sind:

Fitness für Senioren: Motivationstipps, um aktiv zu bleiben

Um im Alter aktiv und gesund zu bleiben, ist es wichtig, realistische und zugleich erfüllende Ziele zu setzen. Diese sollten Freude bereiten und Gelegenheiten für soziale Interaktionen bieten. Es empfiehlt sich, regelmässige Aktivitäten schrittweise in den Alltag einzubauen und allmählich zu steigern. Dies fördert nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern beugt auch einer Überforderung vor. Die Inanspruchnahme professioneller Beratung kann massgeblich dabei helfen, einen individuell angepassten Trainingsplan zu erstellen. Moderne Hilfsmittel wie Fitness-Tracker können zusätzlich motivieren, indem sie Fortschritte sichtbar machen.  

Eine positive Grundeinstellung und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Vorteile regelmässiger Bewegung sind essenziell, um langfristig motiviert und engagiert zu bleiben. Dran bleiben lohnt sich, denn: Körperliche Aktivität kann zur Gewohnheit werden und sich nahtlos in den Alltag integrieren, besonders wenn sie positive Erfahrungen und Ergebnisse liefert. Wenn Menschen spüren, wie sich ihre Gesundheit, Fitness und ihr Wohlbefinden verbessern, kann dies die Motivation verstärken, weiterhin aktiv zu bleiben.

Zitat mit Motivationsspruch
© meineeltern.ch / KI generiert

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