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Lichttherapie: Künstliches Licht gegen den Herbstblues

Eine Herbst- oder Winterdepression wirft Betroffene in ein emotionales Tief. Abhilfe versprechen Anbieter von Tageslichtlampen. Sie imitieren das Tageslicht und sollen Energie geben. Man stellt eine Lampe auf den Schreibtisch und geniesst eine mehrminütige Lichtdusche. Das Licht soll den Serotoninspiegel anregen und für fröhliche Stimmung sorgen. Doch eignet sich eine Lichtlampe für jedermann?

Eine Lichttherapie kann bei depressiven Verstimmungen helfen.
Eine Lichttherapie kann bei depressiven Verstimmungen helfen. © NADOFOTOS / iStock / Getty Images Plus

Lichttherapie – das Wichtigste in Kürze:

Wenn im Herbst und im Winter die Tage kürzer werden und die Sonne sich nur spärlich zeigt, leiden viele unter schlechter Stimmung und Antriebslosigkeit. Eine Tageslichtlampe kann oft helfen, depressive Verstimmung zu vertreiben. Solche Lampen sind deutlich heller als gewöhnliche Leuchtmittel. Bevor man sich jetzt aber ein Gerät gegen eine leichte Depression kauft, sollte man zuerst mit seinem Hausarzt sprechen.

Was ist eine Lichttherapie?

Bei einer hausärztlichen Lichttherapie werden Patienten mit elektromagnetische Strahlen mit einer bestimmten Wellenlänge und Beleuchtungsstärke behandelt. Die Behandlung kommt vor allem bei psychischen und dermatologischen Erkrankungen wie Depressionen und Psoriasis zum Einsatz. Im Handel gibt es zudem Geräte für zu Hause. Je nach Lichtstärke sollen sie die Stimmung heben. Eine ärztliche Behandlung kann mehrere Wochen andauern, wo die Patienten mehrmals in der Woche sich behandeln lassen müssen. Eine Lichttherapie zu Hause dauert in der Regel nur mehrere Tage. 

Wie sinnvoll ist Lichttherapie?

Mangelt es an Tageslicht, führt das bei vielen Menschen zu einer depressiven Verstimmung. Um den Lichtmangel zu beheben, muss man viel Tageslicht abbekommen. Das ist aber ziemlich schwierig, wenn sich die Sonne nur selten zeigt. Dann kann eine Tageslichtlampe helfen. Denn sie bringt den Körper dazu, mehr Serotonin auszuschütten und weniger Melatonin zu produzieren. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Lichttherapie mit einer Tageslichtlampe bei depressiven Verstimmungen Wirkung zeigen kann.

Für wen eignet sich eine Lichttherapie?

Personen, die mit einer saisonalen Depression, einer Herbst- oder Winterdepression, zu kämpfen haben. Eine Anwendung kann sich auch bei Menschen lohnen, die sich erschöpft fühlen oder Schlafprobleme habe.

Wer sollte auf eine Lichttherapie verzichten?

Personen, die unter Epilepsie oder unter manischen und psychotischen Phasen leiden, sollten auf den Einsatz einer Lampe verzichten. Unter bestimmten Hauterkrankungen leiden Betroffene unter Lichtempfindlichkeit. Denn Betroffene dürfen sich nicht viel Sonnenstrahlung aussetzen. Auch wer unter Netzhauterkrankungen leidet, eignet sich eine Behandlung nicht. Das künstliche Licht der Lampe kann dann wortwörtlich ins Auge gehen.

Was bewirkt eine Lichttherapie für die Haut?

Während Lampen für zu Hause gegen depressive Verstimmungen gedacht sind, bieten Hautarztpraxen auch Lichttherapien an. Beim Arzt findet die Lichttherapie in einer Lichtkabine statt. Dort wird UV-A und UV-B-Strahlung (ultraviolette Strahlung) vor allem zur Therapie von Hautkrankheiten wie Psoriasis und Ekzemen verwendet. Die Puva-Therapie (Psoralen und UV-A-Phototherapie) gilt als eine der effektivsten Formen der Lichttherapie. Eine solche Therapie kann die Symptome einer Psoriasis und andere Hautkrankheiten lindern. Auch wer unter Neurodermitis und einer Sonnenallergie leidet, kann von einer ärztlichen Lichttherapie profitieren. Doch Vorsicht: Eine Bestrahlung greift die Haut an und lässt sie schneller altern. Hinzukommt: Eine Behandlung zum Beispiel von Neurodermitis gilt als recht aufwendig, da die Patienten mehrere Bestrahlungen pro Woche machen müssen. Für manche Menschen ist es schwer, sie mit Alltag, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Kann man Lichttherapie zu Hause machen?

Bevor man sich entscheidet, zu Hause eine Lichttherapie zu unterziehen, sollte man zuerst mit seinem Hausarzt sprechen. Erkrankungen wie depressive Verstimmungen können ihren Ursprung nicht nur im Lichtmangel haben. Auch eine chronische Müdigkeit oder eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zu depressiven Verstimmungen führen.

Deswegen muss man vorher abklären, ob eine Lichttherapie mittels einer Lampe überhaupt sinnvoll ist. Der Arzt überprüft auch, ob der Einsatz einer Lampe zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten führen kann. Wer zum Beispiel Johanniskraut gegen eine leichte Depression bereits einnimmt, kann mit einer Tageslichtlampe weitere Symptome wie Hautprobleme entwickeln. Denn: Johanniskraut kann die Haut lichtempfindlich machen.

Wie oft darf man Lichttherapie zu Hause machen?

In der Regel wird eine Behandlung morgens empfohlen. Die Lichtdusche sollte eine halbe Stunde dauern, um der inneren Uhr das Startsignal zu geben. Doch am besten klärt man diese Frage mit seinem Arzt. Die Wirkung hängt von der Stärke der Lampen ab. Generell gilt: Wer eine Lampe mit 10 000 Lux benutzt, sollte sich pro Tag mindestens eine halbe Stunde im Abstand von 50 bis 80 Zentimeter vor die Lampe setzen. Bei 5000 Lux erhöht sich die empfohlene Dauer der Lichtdusche auf eine Stunde, bei 2500 Lux auf zwei Stunden. Die Hersteller empfehlen unterschiedliche Behandlungsdauer. In der Regel wird empfohlen, die Lampe einmal am Tag, mindestens sieben Tage in Folge zu benützen.

Welche Lampe bei Lichttherapie?

In den Leuchten ist ein UV-Filter eingebaut. Damit wird sichergestellt, dass nur ein gesundes Spektrum des Lichts die Netzhaut erreicht. Gegen depressive Verstimmungen sollten Lampen eingesetzt werden, die mindestens 2500 Lux bis 10 000 Lux Helligkeit aufweisen. Lux ist die physikalische Einheit für die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle.

Was sollte bei der Verwendung von Lichttherapielampen beachtet werden?

Generell sollten Personen, die unter einer Augenerkrankung leiden, sich augenärztlich untersuchen lassen und abklären, ob künstliches Licht für sie das Richtige ist. Auch gesunde Menschen ohne Augenerkrankungen sollten nicht über längere Zeit aus kurzer Distanz in eine so helle Lichtquelle blicken.

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