Pflege

Pflegebett: Wohnlicher als ein Spitalbett, aber genauso funktional

Ein Pflegebett bietet die wichtigsten Funktionen eines Spitalbetts, wirkt durch sein Gestell in Holzoptik jedoch wohnlicher. Es erleichtert den Alltag von Menschen, die bettlägerig sind, und auch den Pflegenden. Ein Pflegebett kann gekauft oder der mietet werden. Die Krankenkasse leistet nur bei einer entsprechenden Zusatzversicherung.

Ein Pflegebett hilft bettlägerigen Personen, besser zu liegen und einfacher aufzustehen.
Ein Pflegebett für zu Hause hilft bettlägerigen Personen, bequemer zu liegen und einfacher aufzustehen. © KatarzynaBialasiewicz / iStock / Getty Images Plus

Pflegebett – das Wichtigste in Kürze:

Ein Grossteil der Menschen, die eine Krankheit oder eine körperliche Beeinträchtigung haben, benötigt ein Pflegebett. Ein Pflegebett erleichtert die Pflege und ermöglicht die richtige Liegeposition. Pflegebetten sind in Alters- und Pflegeheime sowie zu Hause zu finden.

Definition: Was ist ein Pflegebett?

Pflegebetten gehören zu den Pflegehilfsmitteln. Sie sind mit speziellen Funktionen ausgestattet, die bettlägerigen Menschen und ihren Pflegenden den Alltag erleichtern. Diese Funktionen werden elektronisch gesteuert.

Bei Pflegebetten lässt sich in der Regel:

  • die Höhe einstellen
  • der Neigungswinkel der Liegefläche verändern
  • Kopf- und Fussteile anheben beziehungsweise senken.

Das Pflegebett erleichtert es Menschen, sich aufzurichten oder auch aufzustehen. Kranke oder körperlich eingeschränkte Personen haben häufig Mühe, von einer tiefen Sitzfläche aufzustehen.  Mit einem höhenverstellbaren Pflegebett können sie sich vom Sitzen in eine fast stehende Haltung bringen. Sie liegen auf dem Bett und richten ihren Oberkörper mithilfe der elektrisch verstellbaren Rückenstütze auf.  Danach drehen sie sich ab und stellen die Füsse auf den Boden. Zudem können die Betten mit Aufstehhilfen ausgerüstet werden. 

Pflegebetten schonen aber auch die Gesundheit der pflegenden Angehörigen. Durch die höhenverstellbare Liegefläche können diese in einer aufrechten Haltung rückenschonend arbeiten.  

Wo bekommt man in der Schweiz schnell ein Pflegebett?

Es gibt verschiedene Anlaufstellen für diejenigen, die ein Pflegebett kaufen oder mieten möchten. Dazu zählen unter anderem:

Pflegebetten gibt es in verschiedenen Ausführungen.
Pflegebetten gibt es in verschiedenen Ausführungen und Materialien. © Screenshot Binder Rehab

Pflegebett kaufen oder mieten

Oft wird ein Pflegebett nur für einen vorübergehenden Zeitrahmen gebraucht. Daher lohnt es sich finanziell in vielen Fällen, das Pflegebett nicht zu kaufen, sondern zu mieten. Das Elektrobett zu mieten, hat noch einen weiteren Vorteil: Es wird wieder abgeholt, sobald es nicht mehr benötigt wird.

Was kostet ein Pflegebett für zu Hause?

Ein Pflegebett liegt in der Schweiz zwischen 900 und 4500 Franken.  Die Preise unterscheiden sich je nach Anbieter. 

Beispiele: Bei der Strack AG kostet ein Pflegebett zwischen 2000 und 2500 Franken.  Bei der Binder Rehab AG gibt es Betten ab 1900 Franken. 

Wie viel kostet ein Pflegebett am Tag?

Die Miete von Betten unterscheidet sich je nach Anbieter. Im Schnitt sind mit Kosten ab 80 Franken pro Monat zu rechnen. 

Wird ein Pflegebett von der Krankenkasse bezahlt?

Das Pflegebett ist nicht auf der aktuellen Mittel- und Gegenständeliste (MiGeL) des Bundesamtes für Gesundheit aufgeführt. «Aus der Grundversicherung (KVG) werden keine Beiträge ans Pflegebett bezahlt», sagt Urs Kilchenmann, Mediensprecher der Krankenkasse Helsana. Allerdings können Zusatzversicherungen Elektrobetten vergüten, wenn eine medizinische Verordnung vorliegt.

Wann hat man Anspruch auf ein Pflegebett?

Voraussetzung für den Anspruch auf ein Pflegebett ist, dass es vom Arzt verordnet wurde. Es gibt verschiedene Wege, Pflegebetten zu finanzieren: durch die Invalidenversicherung (IV), die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sowie die Krankenkassen

  • Invalidenversicherung: Die IV übernimmt die Kosten von Pflegebetten für den privaten Gebrauch. Sie vergütet den Kaufpreis bis maximal 2500 Franken inklusive 240 Franken Anlieferungskosten. Hingegen haben dauernd Bettlägrige und Kinder unter vier Jahren keinen Anspruch. 
  • AHV: Die AHV finanziert keine Pflegebetten. AHV-Bezüger, die Anspruch auf Ergänzungsleistungen haben, können bei der zuständigen Ausgleichskasse einen Antrag auf Kostenübernahme einreichen. 
  • Krankenkassen: Sie finanzieren Pflegebetten teilweise oder vollständig. Dies aber nur über eine entsprechende Zusatzversicherung. 

Pflegebett verschenken

Sie benötigen ein Pflegebett nicht mehr und möchten es verschenken?  Sie können auf verschiedenen Verkaufsplattformen im Internet wie ricardo.ch  oder tutti.ch eine Anzeige aufgeben. Auch auf dem Occasionsmarkt der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelberatung für Behinderte und Betagte (SAHB) lässt sich möglicherweise jemand finden, für den das Bett Ihrer Eltern gute Dienste leisten kann. Wichtig ist, auf alle Mängel des Bettes hinzuweisen und zu klären, wann und wie das Bett abtransportiert wird. Ebenso sollte man die Sachmangelhaftung ausschliessen und vor dem Verkauf einen entsprechenden Hinweis machen, der wie folgt lauten könnte:  «Ich schliesse jegliche Sach­mangelhaftung aus.»

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