Pflege

Aufstehhilfe: Alltagshelfer, wenn der Körper schwächelt

Wenn Ihre Eltern nicht mehr vom Sofa hochkommen oder vom Bett nicht mehr aufsitzen können, ist das für sie frustrierend. Wenn man morgens nicht mehr aufstehen kann, kann man Hilfsmittel nutzen. Sie tragen zu einer mobilen Lebensweise bei den Eltern bei. Zum Beispiel gibt es kleine Helfer, die für Betten, Sessel und andere Möbelstücke geeignet sind. In diesem Artikel erfahren Sie, wann welche Hilfsmittel sinnvoll sind.

Ein Rollator kann beim Aufstehen helfen.
Ein Rollator kann beim Aufstehen helfen. © SeventyFour / iStock / Getty Images Plus

Aufstehhilfe – das Wichtigste in Kürze: 

  • Aufstehhilfen sind technische Hilfsmittel, die im Alltag unterstützen. Mehr erfahren Sie hier.
  • Es gibt verschiedene Aufstehhilfen. Beispiele finden Sie hier.
  • Für Betten gibt es Haltegriffe. Die Griffe sind meist unter der Matratze und am Lattenrost verankert. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
  • Das Aufstehen vom WC kann mühsam sein. Abhilfe leisten verschiedene Hilfsmittel. Welche das sind, lesen Sie hier.
  • Oft fehlt die Kraft in den Beinen, weswegen Seniorinnen und Senioren nicht mehr gut von einem Stuhl und einem Sessel aufstehen können. Was dann hilft, erfahren Sie hier.

Der Sessel ist alt und ausgeleiert, das Sofa liegt zu tief, das Bett ist zu niedrig: Viele Möbelstücke werden im Alter zum Problem. Seniorinnen und Senioren haben zunehmend Mühe, von ihnen hochzukommen. In solchen Fällen können Aufstehhilfen zum Einsatz kommen. Sie unterstützen beim Aufstehen und entlasten so Seniorinnen und Senioren. Betroffene können länger selbstständig und mobil bleiben. Wir sagen Ihnen, welche Aufstehhilfe es gibt.

Wie funktioniert die Aufstehhilfe für Senioren?

Aufstehhilfen sind technische Hilfsmittel, die im Alltag unterstützen. Sie können helfen, mobil zu bleiben. Denn: Im Alter selbstständig zu bleiben, heisst auch, nicht immer Hilfe holen zu müssen, wenn man sich aus dem Bett oder dem Sessel erheben will.

Welche Aufstehhilfen gibt es?

Es gibt verschiedene Aufstehhilfen. Um diese Hilfen zu benützen, benötigt man Kraft und Beweglichkeit.

Aufstehhilfen für das Bett

Wer nicht mehr gut aus dem Bett steigen kann, dem können Hilfsmittel helfen.

Seitengriffe

Für Betten gibt es Haltegriffe. Die Griffe sind meist unter der Matratze und am Lattenrost verankert. Sie helfen beim Aufstehen und beim Umdrehen. Da sie leicht montierbar sind, kann man sie auch auf Reisen mitnehmen. Seitengriffe vermeiden Stürze und bieten festen Halt an den Händen. 

Ein Bettgitter und ein Trapezgriff können beim Aufsitzen helfen.
Ein Bettgitter und ein Trapezgriff können beim Aufsitzen vom Bett helfen. © Screenshot Auforum.ch

Bettleiter

Eine Bettleiter ist am Fuss des Bettes verankert. Beim Aufstehen oder Aufrichten hält man sich an dieser Leiter und sieht sich in die Sitzposition.

Bettaufrichter

Bettaufrichter oder Trapezgriffe kennt man aus dem Spital. Mithilfe des Bettgriffs können sich Bettlägrige ohne fremde Hilfe im Bett aufrichten und hinlegen.

Rollator

Ein Rollator kann beim Aufstehen helfen. Man kann sich auf ihm abstützen und sich hochziehen. Zudem ist ein Rollator schnell zur Hand. Weitere Vorteile eines Rollators lesen Sie hier

Aufstehhilfen für das WC

Das Aufstehen vom WC kann mühsam sein. Abhilfe leisten verschiedene Hilfsmittel.

Boden-Decken-Stangen

Die Metallstangen kommen zwischen Boden und Decke zu stehen und sind fest montiert. Sie bieten sicheren Halt gleich neben der Toilette. Die Stange lässt sich mit Haltegriffen ausstatten. Dadurch kann man sich hochziehen.

Sitzerhöhung

Sinnvoll kann auch eine WC-Sitzerhöhung sein. Durch eine Erhöhung wird die Sitzhöhe gesteigert. Sie erleichtert das Aufstehen.

Stützgeländer

Ein WC-Stützgeländer benötigt meistens keine Montage, da es mobil ist. Das Geländer eignet sich für Personen, die sich aufstützen müssen oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.

Aufstehhilfen für Stuhl und Sessel

Oft fehlt die Kraft in den Beinen, weswegen Seniorinnen und Senioren nicht mehr gut von einem Stuhl und einem Sessel aufstehen können. Diese Hilfsmittel können beim Aufstehen helfen:

Katapultsitze

Katapultsitze sind Sitzauflagen, die einen Stossdämpfer enthalten, der auf das Gewicht der Nutzerin oder des Nutzers einstellbar ist. Die Stossdämpfer ermöglichen es, dass die Person sanft angehoben wird und mit wenig Kraft aufstehen können. Die Sitze lassen sich gut transportieren und man kann sie auf verschiedene Sitze legen. Optimalerweise haben die Sitze Armlehnen, damit man sich während des Aufstehens festhalten kann.

Ein Katapultsitz verhelft dazu, sanft aufzustehen.
Ein Katapultsitz verhelft dazu, sanft aufzustehen. © Screenshot Bader.ch

Möbelfüsse

Die Füsse von Stühlen werden in die Möbelfüsse gestellt. Dank der Vertiefung der Möbelfüsse stehen die Möbel stabil und rutschen nicht. Die Höhe kann in der Regel individuell angepasst werden.

Sitzkissen

Eine Sesselerhöhung ist meist ein Sitzkissen, durch das man nicht mehr in das Sofa absinkt. Durch das Sitzkissen sitzt man höher. Das erleichtert das Aufstehen.

Elektrische Aufstehhilfen

Bei einem Aufstehsessel sorgt ein kleiner Motor dafür, dass sich das Sofa oder der Sessel sanft und langsam nach vorn bewegen, sodass man von selbst aufstehen kann.

Aufstehhilfen vom Boden

Wer stürzt, sollte zuerst Ruhe bewahren. Wer sicher ist, nichts gebrochen zu haben, aber nicht mehr allein aufstehen kann, hat möglicherweise einen Hausnotruf und kann auf den Notrufknopf drücken.

Wer kann, sollte sich in den Vierfüsslerstand begeben und probieren, so aufzustehen. Dabei berühren beide Hände und beide Knie den Boden. Wer kann, kann in dieser Position zu einem Stuhl oder einem Tisch krabbeln und sich dort hochziehen. Technische Hilfsmittel können zudem beim Aufstehen helfen.

Notfall-Hebekissen

Wenn eine Person stürzt, müssen meist mehrere Personen beim Aufstehen helfen. Ein Notfall-Hebekissen kann eine gestürzte Person wieder in eine aufrecht sitzende oder stehende Position bringen.

Eine Person rollt die am Boden liegende Person aus einer Seitenlage auf das ungefüllte Hebekissen. Die liegende Person richtet ihren Oberkörper auf. Mithilfe eines Kompressors wird Luft in das Kissen gefüllt. Die am Boden liegende Person wird langsam angehoben, bis sie sitzt. Aus dieser Position kann die Person aufstehen.

Wer bezahlt Aufstehhilfen?

Rentnerinnen und Rentner, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, haben Anspruch auf Hilfsmittelleistungen der AHV.  Die AHV-Ausgleichskasse übernimmt unabhängig von Einkommen und Vermögen einen Teil der Anschaffungskosten. Am besten erkundigt man sich bei der Ausgleichskasse des Wohnkantons, ob man für die jeweilige Aufstehhilfe Anspruch hat. 

Wer vor dem Erreichen des Rentenalters Hilfsmittel von der IV bezogen hat und diese auch im Rentenalter benötigt, profitiert von der sogenannten Besitzstandgarantie. Das heisst, er hat weiterhin Anspruch auf das von der IV zugesprochene Hilfsmittel.

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