Tod

Todesfallversicherung: Angehörige finanziell absichern

Eine Todesfallversicherung kann sinnvoll sein, wenn man Familie oder Freunde hat, die auf einen angewiesen sind. Sie garantiert im Todesfall den Begünstigten eine sofortige Leistung. Die Versicherung enthält aber Risiken: Falls der Todesfall während der Versicherungszeit nicht eintritt, erhalten die begünstigten Personen keine Versicherungssumme. Bevor man sich für eine Versicherung entscheidet, sollte man seine Vorsorgesituation analysieren.

Eine Versicherung soll Hinterbliebene finanziell absichern.
Eine Versicherung soll Hinterbliebene finanziell absichern. © Ralf Geithe / iStock / Getty Images Plus

Todesfallversicherung – das Wichtigste in Kürze:

Walter ist 43 Jahre alt und arbeitet als Computerspezialist. Seine Frau Judith betreut zu Hause ihre Kinder. Sie ist auf das Geld ihres Ehemannes angewiesen. Walter denkt über die Zukunft nach und möchte, dass seine Frau nach seinem Tod gut versorgt ist. Ein Bekannter empfiehlt ihm den Abschluss einer Todesfallversicherung.

Was ist eine Todesfallversicherung?

gDer Zweck der Versicherung ist es, die Begünstigten nach einem Todesfall finanziell abzusichern. Im Falle des Todes der versicherten Person wird das vereinbarte Kapital an die benannten Empfänger ausgezahlt. Die begünstigten Personen können Ehegatten, Lebenspartner, eigene Kinder oder andere Personen sein.

Es gibt zwei Varianten:

gleichbleibende Versicherungssumme

Nach einem Todesfall wird über die gesamte Laufzeit der gleiche Betrag ausbezahlt. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn man eine Hypothek abzahlen muss. 

abnehmende Versicherungssumme

Die Summe wird mit zunehmender Versicherungsdauer immer weniger. Der ausgezahlte Betrag derweil fällt höher aus, je früher die versicherte Person stirbt. Selina Wyss, Leiterin Vorsorgeplanung bei der VZ VermögensZentrum AG in Zürich, sagt: «Diese Variante kann sich lohnen, wenn man eigene Kinder hat. Je älter die Kinder werden, umso weniger benötigt man eine Abdeckung.»

Wie funktioniert eine Todesfallversicherung?

Die Höhe der Prämie hängt vom Anbieter und von der Versicherungssumme ab. Auch Faktoren wie das Alter, der aktuelle Gesundheitszustand und der Lebensstil spielen eine Rolle.

Junge, fitte Menschen können sich in der Regel günstiger versichern als ältere Person, die gesundheitliche Probleme haben. Wenn die gesundheitlichen Risikofaktoren zu hoch sind, kann die Versicherung eine Aufnahme ablehnen. Manche Personen verleitet das dazu über ihren wahren Gesundheitszustand zu lügen. Lügen lohnt sich aber nicht. Selina Wyss sagt: «Sagt jemand, der raucht, er rauche nicht, stirbt später aber an Lungenkrebs, kann das bei der Versicherung zu einer Zahlungsverweigerung führen. Man sollte das Formular darum immer wahrheitsgetreu ausfüllen.»

Was sind die Vorteile einer Todesfallversicherung?

Sie sichert die Hinterbliebenen nach einem Todesfall finanziell ab. Die Begünstigten kann man selber bestimmen. Sie müssen mit der Person weder verheiratet noch verwandt sein. Zudem kann man die Prämien von der Steuererklärung abziehen.

Was sind die Nachteile einer Todesfallversicherung?

Es ist eine reine Risikoversicherung. Lebt die versicherte Person nach Ablauf der Police noch, findet keine Auszahlung statt.

Ist eine Todesfallversicherung eine Lebensversicherung?

Eine Todesfallversicherung kann auch eine Lebensversicherung sein. Selina Wyss sagt aber: «Wir empfehlen eine reine Risikolebensversicherung abzuschliessen, da diese transparenter ist und auf den Bedarf ausgerichtet werden kann.»

Was passiert bei einem Suizid?

Ein Suizid ist in der Regel kein Grund für eine Zahlungsverweigerung. Die Versicherungen betrachten Suizide als Folge einer psychischen Erkrankung. Jedoch gibt es Anbieter, die in solchen Fällen eine Wartezeit von ungefähr drei Jahren festlegen. Damit wollen sie verhindern, dass eine versicherte Person eine Versicherung mit dem Ziel abschliesst, die Familie nach ihrem Suizid abzusichern. Die Frist beginnt mit dem Abschluss der Versicherung. Nach Ablauf der drei Jahren können die Hinterbliebenen mit der Auszahlung der versicherten Summe rechnen.

Auch bei einem Mord wird die Zahlung grundsätzlich nicht verweigert. Die Auszahlung der Versicherungssumme verzögert sich jedoch, bis der Kriminalfall aufgeklärt ist. Damit wollen die Versicherungen vermeiden, dass der Täter in einem Mordfall von der Lebensversicherung profitiert.

Wer Extremsport macht, lebt nicht nur gefährlich, er muss in der Regel auch tiefer in die Tasche greifen. Selina Wyss bestätigt: «Extremsportarten können bei einer Todesfallversicherung zu einer Prämienerhöhung führen.»   Es lohne sich in jedem Fall, zuerst immer die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Versicherung zu lesen.

Wie viel kostet eine Todesfallversicherung?

Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Versicherungssumme: Je höher das versicherte Kapital ist, umso höher fallen die Prämien aus.
  • Konstante oder abnehmende Versicherung: Konstante Versicherungen sind teurer als abnehmende Versicherungen
  • Lebensalter: Je älter man ist, umso höher fällt die Prämie aus
  • Laufzeit: Dauert die Laufzeit an, können die Prämien ansteigen
  • Geschlecht: Frauen zahlen häufig tiefere Prämien
  • Raucher oder Nichtraucher: Raucher können doppelt so viel zahlen wie Nichtraucher
  • Hoher Body Mass Index: Manche Anbieter verlangen bei Übergewicht höhere Prämien

Es gibt zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichen Tarifen und Varianten. Nicht jedes Angebot lohnt sich gleichermassen. Wer die beste Leistung zum optimalen Preis möchte, sollte das Angebot der verschiedenen Anbieter in Ruhe vergleichen. Selina Wyss sagt: «Es ist wichtig, dass man zuerst eine Vorsorgesituation analysiert und abklärt, ob man überhaupt eine Todesfallversicherung benötigt. Dies kann anhand einer Vorsorgeanalyse gemacht werden, dabei werden die Leistungen aus der 1. Säule (AHV/IV) und der 2. Säule (PK und UVG) abgebildet.»

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