Aktivitäten

Gehirnjogging: Definition, Nutzen, kostenlose Übungen

Gehirnjogging bezeichnet eine Form des Gedächtnistrainings. Es soll insbesondere im Alter zu einer Förderung der geistigen Vitalität beitragen. Daher gibt es für ältere Menschen viele Aufgaben, die das Erinnern und das Denken in logischen Zusammenhängen trainieren. Warum es Sinn macht, sich mit dem Thema Gehirnjogging zu beschäftigen, und wie man mit kostenlosen Aufgaben seine Hirnleistung trainieren kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Gehirnjogging hält unser Gedächtnis im Alter fit.
Gehirnjogging hält unser Gedächtnis im Alter fit. © Julio Rivalta / iStock / Getty Images Plus

Gehirnjogging – das Wichtigste in Kürze:

Ein regelmässiges Training ist notwendig, um über Puste, Kraft, Ausdauer und Balance zu verfügen, wenn man im Alter bleiben will. Wie der Körper benötigt auch das Gehirn Herausforderungen, um leistungsfähig zu bleiben. Durch Gehirnjogging können die grauen Zellen wieder aktiv werden.

Es ist unbestritten, dass Logikrätsel, Wortschatztraining, Merkspiele und Knobelaufgaben richtig Spass machen können. Sie trainieren dabei auch die geistige Fitness in einem gewissen Rahmen. Die witzigen Animationen vieler Apps sind ein wichtiger Faktor, um die Gehirnzellen regelmässig in Schwung zu bringen.

Was ist Gehirnjogging?

Gehirnjogging ist ein Training der mentalen Fitness durch spezielle Aufgabenstellungen. Die Bezeichnung Gehirnjogging stammt vom deutschen Psychologen Siegfried Lehrl, der 1992 ein Mentales Aktivierungstraining entwickelt hat.

Gehirnjogging soll helfen:

  • festgefahrene Denkmuster abzulegen
  • im Alltag kniffelige Problemstellungen schneller zu lösen
  • sich besser zu konzentrieren und
  • sich Ereignisse zu merken.

Warum ist Gehirnjogging wichtig?

Im Laufe des Lebens verringert sich die Zahl der Nervenzellen im Gehirn je nach Gesundheitszustand. «Es wachsen auch einige wieder nach, da kann es nur von Vorteil sein, diese zu trainieren und neue Verknüpfungen zu bilden», sagte der diplomierte Gehirntrainer Marcel Liechti im Interview mit der Schweizer Familienplattform Familienleben. Dieses Training soll die Denkprozesse flexibler machen.

Wie sinnvoll ist Gehirnjogging?

Oft wird Gehirnjogging als sportliches Training für das Gehirn betrachtet. Wie Sport einiges an Kraft und Geschwindigkeit verleiht, verleiht auch Gehirnjogging einem eine verbesserte Intelligenz. Studien wie die Cogito-Studie des Max-Planck-Instituts für Gedächtnisforschung in Berlin haben gezeigt, dass das Gehirnjogging die Konzentrationsfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis positiv beeinflusst. Trotzdem ist Gehirntraining nicht die Lösung aller Probleme.

Es wird bezweifelt, dass die Erfolge, die sich im Denksport erzielen lassen, auch im Alltag von Nutzen sind. «Zwar kann man das Lösen solcher Denksportaufgaben ebenso wie das Lösen von Intelligenztests trainieren», heisst es auf der Seite der ETH Zürich. «Viele Untersuchungen haben aber gezeigt, dass man dadurch nicht intelligenter wird, sondern eben einfach zu einem Experten für das Lösen von Denksportaufgaben.»

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Das Gehirnjogging allein kann nichts bewirken, aber in Kombination mit einem aktiven Leben, kann es einiges bewirken. Ein Mix aus Kraft- und Ausdauertraining, gesundem Essen und regelmässigem Gehirntraining verbessert die kognitiven Fähigkeiten um etwa 25 Prozent. Eine Untersuchung der Karolina-Universität in Stockholm des National Institute of Health und Welfare of Japan und der Universität in Kopie ergab dies.

Sport in der Gruppe, das Memory-Spiel mit den Enkeln und vitaminreiches Kochen – all das sind Beispiele für einen Lebensstil, der körperlich und geistig jung hält.

Was zählt als Gehirnjogging?

Der Begriff Gehirnjogging ist keine geschützte Marke. Mit den Denksport-Aufgaben sind in der Regel kniffelige Problemstellungen unterschiedlicher Art gemeint.

Welche Spiele für Gedächtnistraining?

Bücher und Zeitschriften bieten vielfältige Aufgaben an, die das Gehirn herausfordern. Typische Gehirntraining-Übungen sind:

  • Logikrätsel
  • Wortschatztraining
  • Merkspiele
  • Knobelaufgaben
  • mathematische Aufgaben
  • Suchaufgaben
  • Sudokus

Ein besonders bekanntes und erfolgreiches Spiel ist Dr. Kawashimas Gehirnjogging für Nintendo. Das Spiel kam 2005 auf den Markt und gilt mittlerweile als Klassiker. Das Ziel des Spiels, ein geistiges Alter von 20 Jahren zu erreichen, sorgt für einen hohen Spielanreiz.

Kostenloses Gehirnjogging für zuhause

Online lässt sich oft kostenlos tüfteln. Auf verschiedenen Internetseiten gibt es Übungen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Darüber hinaus existieren interessante und witzig animierte Apps, mit denen das Gehirnjogging richtig Spass macht. Dem Training ist oft ein Test vorangestellt, der die aktuellen Fähigkeiten in Bezug auf Sprache, Reaktion, Gedächtnis, Logik und Mathematik misst. So lassen sich Erfolge leicht nachvollziehen.

Gehirnjogging online

1 NeuroStation: Das Gehirntraining wurde mit dem AOK-Leonardo ausgezeichnet, dem Gesundheitspreis für Digitale Prävention, gefördert vom deutschen Bundesministerium für Gesundheit. Die App enthält kognitive Übungen für Gedächtnis und Konzentration aus der COGITO-Studie vom Max-Planck-Institut in Berlin.

Lumosity: In welche Richtung fliegt der Vogel? Wie lassen sich die Formen einander zuordnen? Das sind Aufgaben, die bei Lumosity zu finden sind, einem besonders beliebten Gehirntrainingsprogramm mit überwiegend sehr guten Rezensionen. Ebenso wie NeuroStation ist Lumosity personalisiert. Die Anforderungen passen sich also den aktuellen individuellen Fähigkeiten an.

MyBrainTraining: Die Trainingszeiten von MyBrainTraining wurden zusammen mit Psychologen der FU Berlin entwickelt. Ein Training von 15 Minuten täglich wird empfohlen. Anreiz ist, die kognitiven Leistungen nach rund vier Wochen spürbar verbessert zu haben.

4 Neun kostenlose Übungen stellt die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft bereit. Bei einer Übung muss man zum Beispiel so schnell wie möglich entscheiden, ob sich die gesuchte Figur unter den Figuren in einem Suchfeld befindet. 

5 Der Deutsche Bundesverband Gedächtnistraining hat einige Übungen zusammengestellt. Ein Beispiel: Ein Buchstabe in einem Wort passt nicht und muss ausgetauscht werden, damit die Sätze wieder Sinn machen. 

Hier lassen sich Übungen ausdrucken – für alle, die lieber mit einem Stift in der Hand tüfteln. Zum Beispiel sieht man in einer Übung zwei Bilder. Sie sehen genau gleich aus, sind es aber nicht. Sechs kleine Unterschiede sind versteckt.  

Weitere Artikel in Aktivitäten

Aktuelle Artikel

Beliebte Artikel