Mahlzeitendienst: Wenn das pfannenfertige Menü auf Rädern kommt

Mahlzeitendienste bieten täglich eine warme, gehaltvolle Mahlzeit an, ohne selbst zu kochen. Besonders ältere und hilfsbedürftige Menschen profitieren von diesem Angebot. Senioren und Seniorinnen müssen das Essen nur noch aufwärmen, bevor sie es zu sich nehmen können. Zur Auswahl werden meist verschiedene Menüs angeboten. Man kann auch angeben, dass man bestimmte Lebensmittel nicht verträgt. In diesem Artikel finden Sie Informationen zu den Preisen und den Anbietern von Mahlzeitendiensten.

Was darf es denn heute sein? Ein Chicken Tikka Masala oder doch Äplermagronen? Oder doch lieber Fisch im Bierteig? Mahlzeitendienste bieten in der Schweiz oft mehrere Menüs mit und ohne Fleisch. Wer sich aufgrund seines Alters oder eines Handicaps selbst keine ausgewogene Mahlzeit mehr zubereiten kann, darf das Essen auf Rädern bestellen.

Was ist ein Mahlzeitendienst?

Mahlzeitendienste liefern jeden Tag ein gehaltvolles Essen nach Hause. Anbieter können gemeinnützige Organisationen, kirchliche Einrichtungen und gewerbliche Initiativen sein. Sie bereiten die Speisen meist nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zu. Wenn das Essen nicht frisch zubereitet ist, wurde es zuvor nach dem Kochen schockgefroren, damit Vitamine und die Nährwerte optimal erhalten bleiben.

Wer bei einem Mahlzeitendienst bestellen möchte, kann fast immer zwischen mehrere Varianten wählen. Zur Auswahl stehen zum Beispiel ein Fleischmenü oder ein vegetarisches Gericht. Darüber hinaus können Sie sich einen Salat, eine Suppe oder ein Dessert aussuchen. Auch für Menschen mit Nahrungsunverträglichkeiten und mit Diabetes gibt es geeignete Menüvorschläge.

Die Rechnung, die die Kosten für die Mahlzeiten eines Monats zusammenfasst, erfolgt ein Mal im Monat. Bei den meisten Mahlzeitendiensten ist es nicht erforderlich, sich jeden Tag ein Essen liefern zu lassen. Manche Mahlzeitendienste schreiben allerdings eine Mindestanzahl vor, zum Beispiel zwei Mahlzeiten pro Woche.

Das Essen wird in einer Box auf Mehrweggeschirr gebracht. Das Geschirr muss nach dem Essen nur kurz abgespült werden. Die hygienische Endreinigung übernimmt in der Regel der Anbieter.

Für wen eignet sich der Mahlzeitendienst?

Der Mahlzeitendienst richtet sich an Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Handicap, denen das Einkaufen und Kochen vorübergehend oder langfristig schwerfällt.

Welche Mahlzeitendienste gibt es?

Casagusto

Casagusto ist der Mahlzeitendienst von Pro Senectute in Zusammenarbeit mit der Migros-Tochter Bischofszell Nahrungsmittel AG. Der Mahlzeitendienst bietet laut eigenen Angaben täglich über 60 Menüs, Desserts, Getränke, Snacks und Grundnahrungsmittel an. «Im Online-Shop kann man die Menüs nach Unverträglichkeiten filtern. Zusätzlich bieten wir pürierte Menüs für Menschen mit Schluckproblemen an», sagt Monica Flückiger, Abteilungsleiterin Marketing und Kommunikation von Pro Senectute Kanton Zürich.

Casagusto steht allen Personen und Altersgruppen offen. Der Mahlzeitendienst liefert schweizweit. Ausnahmen: die Kantone St. Gallen und Tessin. Das Essen kann man telefonisch und online bestellen. Die Lieferungen treffen in der Regel dienstags bis samstags ein. Die Menüs können im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie halten bis zu fünf Tage. Das vorgekochte Essen kann man in der Mikrowelle, im Steamer oder im Backofen erwärmen.

Mahlzeitendienste der Spitex

Interessant sind auch die Mahlzeitendienste von verschiedenen Spitexorganisationen. Ein Beispiel: Der Mahlzeitendienst der Spitex Uri. Der Mahlzeitendienst liefert von Montag bis Sonntag frisch zubereitete Mittagessen direkt nach Hause. Zur Auswahl stehen täglich drei verschiedene Menüs.

Altersheime

Auch Altersheime liefern Mahlzeiten. Die Stiftung Mahlzeitendienst Region Bülach zum Beispiel hat täglich ein Fleischmenü und ein vegetarisches Menü im Angebot. Die Mahlzeiten werden in den Gemeinden Bülach, Bachenbülach, Hochfelden, Höri und Winkel verteilt. Das Essen lässt sich telefonisch und online bestellen. Es wird täglich in einer Warmhaltebox geliefert.

Das Imwil  Alters- und Spitexzentrum liefert Mahlzeiten in Dübendorf ZH. Zur Auwahl stehen täglich bis zu drei Menüs. Bei der Zubereitung achtet man auf saisonale und regionale Produkte. Zu warmen Mahlzeiten gehören immer eine Suppe und ein Salat. Auch Diätmenüs auf ärztliche Anordnung sind möglich. Wer hier bestellen möchte, muss mindestens drei Mahlzeiten pro Woche beziehen. Bestellen kann man online und telefonisch. Damit jede und jeder das Essen, das kalt geliefert wird, aufwärmen kann, stellt das Alters- und Spitexzentrum eine Induktionsstation zur Verfügung. Eine Angestellte oder ein Angestellter erklärt den Gebrauch vor Ort. Die Station kostet von 250 Franken. Wer die Station in einem einwandfreien Zustand zurückgibt, bekommt die Gebühr zurückerstattet.

Regionale Mahlzeitendienste

In vielen Regionen teilweise privat organisierte Mahlzeitendienste wie in Zürich, Baselland, Bern und Luzern. Wer Dienstleister finden und Angebote vergleichen möchte, fragt am besten bei seiner Gemeinde oder Stadt, bei den örtlichen Spitexorganisationen nach.

Was kostet ein Mahlzeitendienst?

Die Kosten für die Mahlzeiten variieren je nach Anbieter. Hier drei Beispiele:

• Die Menüs von Casagusto sind ab 12.80 Franken erhältlich. «Es besteht ein Mindestbestellwert von 25 Franken», erklärt Monica Flückiger. «Die Versandgebühren betragen 8.50 Franken.»
• Bei der Stiftung Mahlzeitendienst Region Bülach belaufen sich die Menükosten inklusive Lieferung auf je 22 Franken.
• Der Imwil Alters- und Spitexzentrum bietet ein Menü für 15.80 Franken an. Ein Dessert kostet 3.50 Franken. Die Lieferung ist im Preis enthalten.

Wer zahlt den Mahlzeitendienst?

Viele Mahlzeitendienste sind von der öffentlichen Hand oder Spenden subventioniert. Wer keine ärztliche Verordnung für den Bezug des Mahlzeitendienstes hat, muss die angegebenen Menupreise  selbst übernehmen.