Backen mit Senioren: plaudern, kneten und in Erinnerungen schwelgen
Um sich auch im hohen Alter geistig fit zu halten, ist es wichtig, sich an Aktivitäten zu beteiligen, welche die volle Aufmerksamkeit erfordern. Backen fördert nicht nur die Freude, sondern auch die Kreativität. Weitere Gründe, die dafür sprechen, öfter mit Ihren Eltern zu backen und leckere Rezepte für weihnächtliche Guetzli finden Sie in diesem Artikel.
Backen mit Senioren – das Wichtigste in Kürze:
- Eine ausgewogene Ernährung im Alter ist wichtig, die Freude am Backen sollte man trotzdem nicht verlieren. Die gesundheitlichen Vorteile des Backens
- Wer Teig formt, einen Kuchen verziert oder Zutaten mischt, schult Feinmotorik, Wahrnehmung und Kreativität. Kann man mit Backen auch Stress abbauen?
- Guetzli-Backen ist nicht gleich Guetzli-Backen. Wieso Backen etwas mit Selbstfürsorge zu tun hat
- Sie suchen nach Guetzli-Rezepte, die Sie gemeinsam mit Ihren Eltern backen möchten? Wir haben eine Auswahl für Sie zusammengestellt
In der Weihnachtszeit ist das Backen ein Muss. Draussen wird es immer kälter und während es in manchen Regionen schneit und schneit und schneit, geht es in den Backstuben heiss zu und her. Das Backen von Kuchen und Torten ist nicht nur ein Hobby für die Jugend. Auch ältere Menschen finden Gefallen daran.
Warum Backen mit Senioren?
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung hilft insbesondere älteren Menschen, möglichst lange gesund zu bleiben. Es ist wichtig, dass sie die Freude am Backen nicht verlieren. Backen ist nicht nur ein spassiges Hobby, sondern erfordert auch Aufmerksamkeit. Und: Backen macht glücklich.
Warum Backen glücklich macht
Wer Teig formt, einen Kuchen verziert oder Zutaten mischt, schult seine Feinmotorik, seine Wahrnehmung und seine Kreativität. Backen spricht die Sinne an. Es regt den Geist und die Muskeln an.
Es ist erwiesen, dass man mit Backen Stress abbauen kann. Backen ist eine Kunst und erfordert unsere volle Aufmerksamkeit, Probleme vergisst man so schnell. Zudem wirken repetitive Techniken wie Rühren meditativ. Das Kneten eines Teiges kann zudem Ängste reduzieren.
Weitere Vorteile, wenn man selbst kocht oder backt:
- Der Duft von Brot oder traditionellen Lieblingsessen ist ein starker Auslöser für positive Erinnerungen, die sich in unserem Gehirn festsetzen.
- Man kennt die Zutaten und weiss, was in den eigenen Körper gelangt. Fertigprodukte enthalten häufig künstliche Aromen und Konservierungsstoffe.
- Mit zunehmendem Alter verlieren viele Menschen den Appetit. Wenn wir die Zutaten riechen, über die Herkunft des Essens nachdenken und uns auf das Essen freuen, steigern wir unseren Appetit und bereiten uns auf die Nahrung vor.
- Eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen kreativem Ausdruck und Wohlbefinden nachgewiesen. Das Backen bietet die Möglichkeit, seine Kreativität zu entfalten.
- Selbstfürsorge ist wichtig für die Gesundheit. Unter Selbstfürsorge verstehen wir oft, dass wir uns mit einem Bad bei Kerzenschein oder einem Wellness-Aufenthalt verwöhnen. Selbstfürsorge bedeutet aber auch, sich selbst zu priorisieren und ins Zentrum zu stellen. Wenn man also Lust auf Guetzli hat, wieso backt man sie sich nicht selbst?
Süsse Guetzli: Wie schädlich ist Zucker im Alter?
Trotz der vielen Vorteile hat Backen auch Nachteile. Denn Guetzli, Kuchen & Co. sind grosse Zuckerbomben. Wer zu viel Zucker isst, riskiert Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislaufstörungen und Karies. Durchschnittlich nehmen Schweizer 110 Gramm Zucker pro Tag zu sich, was in etwa 27 Zuckerwürfeln entspricht. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Erwachsene maximal 25 Gramm Zucker am Tag, das entspricht etwa 6 Zuckerwürfeln. Gerade Senioren sollten sich fett- und zuckerreiche Lebensmittel und Getränke nur selten zuführen.
Aber ist das so einfach? Das Universitätsspital Zürich hält auf seiner Webseite fest, völlig unterdrücken lasse sich die Lust auf Süsses kaum. Ernährungsberater würden deshalb empfehlen, einmal am Tag geplant Süsses zu sich zu nehmen. «Dann kann man ihn ganz bewusst geniessen, den kleinen Glückskick, den unser Gehirn schickt.»
Einfache Guetzli Rezepte
Guetzli-Backen muss nicht schwierig sein. Die Redaktion hat für Sie Rezepte für leckere Guetzli zusammengestellt. Mit wenigen Zutaten gelingen Ihnen weihnächtliche Plätzchen.
Shortbread-Guetzli
Zutaten:
142 Gramm ungesalzene Butter
100 Gramm Puderzucker
0.5 TL Vanilleextrakt
180 Gramm Weissmehl
0.5 TL Salz
So geht's:
Butter und Vanilleextrakt in einer Küchenmaschine cremig schlagen. Puderzucker und Salz hinzufügen und verrühren, bis alles gut vermischt ist. Die Schüssel abkratzen und das Mehl hinzufügen, dabei auf niedriger Stufe schlagen. Die Schüssel noch einmal abkratzen und weiter rühren, bis sich alles verbunden hat. Den Teig zu einem rechteckigen Prisma formen, in Plastikfolie wickeln und mindestens eine Stunde kühl stellen, bis er fest ist. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Mit einem scharfen Messer dicke Scheiben abschneiden. Die Scheiben mit einem Abstand auf einem mit Backpapier belegten Backblech legen. Mit einer Gabel oder einem Spiess ein Muster auf der Oberseite eindrücken. Etwa 10 Minuten backen, dabei das Backblech nach der Hälfte der Zeit im Ofen drehen. Zum Abkühlen auf ein Gitter geben.
Weiche Weihnachts-Cookies
Zutaten
390 Gramm Mehl
1 TL Backpulver
½ TL Salz
100 Gramm Zucker
225 Gramm Butter, weich
2 Eier
2 TL Vanilleextrakt
Glasur
150 Gramm Puderzucker
2-3 EL Wasser
Ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe
Zuckerkügelchen zum Garnieren
1 Beutel Schokoladeglasur
So geht's:
Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben und beiseite stellen. Zucker und Butter in einer Schüssel schaumig schlagen. Das erste Ei in die Buttermischung schlagen. Das zweite Ei zusammen mit dem Vanilleextrakt in die Mischung schlagen; die Mehlmischung hinzugeben und zu einem Teig rühren. Den Teig einwickeln und 2 Stunden lang im Kühlschrank kühlen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Den Teig auf einer sauberen, bemehlten Fläche ausrollen. Mit Formen ausstechen und auf die vorbereiteten Bleche legen. Die Reste aufsammeln und diesen Schritt wiederholen. Im Backofen backen, bis die Ränder goldgelb sind, etwa 6 bis 8 Minuten. Kurz auf dem Backblech abkühlen lassen, dann auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Für die Glasur alle Zutaten bis und mit Lebensmittelfarbe verrühren. Schokoladenglasur im warmen Wasserbad erwärmen. Guetzli mit farbiger Glasur oder Schokoladenglasur bestreichen und garnieren.
Einfache Weihnachtsguetzli
Zutaten:
250 Gramm Mehl
90 Gramm Zucker
125 Gramm Butter
1 Ei
Zubereitung
Mehl und Zucker in eine Schüssel geben. Die Butter in Stückchen sowie das Ei hinzufügen und zu einem Mürbteig verkneten. Kneten, bis der Teig homogen ist. Teig zu zwei Kugeln formen und in Folie gewickelt für mindestens eine halbe Stunde kühl stellen. Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. Die erste Teigkugel aus dem Kühlschrank holen und warten, bis sie Zimmertemperatur angenommen hat. Mit der Hand leicht flachdrücken. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. 20 oder mehr Plätzchen ausstechen und mit etwas Abstand zueinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit der zweiten Teigportion ebenso verfahren. Teigreste immer wieder zusammenkneten und nochmal kurz kühlen. Die Plätzchen nach Belieben mit einem verquirlten Eigelb bepinseln. Je nach Dicke 10-12 Minuten goldgelb backen. Abkühlen lassen, vom Blech nehmen und nach Belieben mit Glasur (siehe Rezept Weiche Weihnachts-Cookies) garnieren