Tod

Trauerfeier in der Schweiz: So organisieren Sie einen würdevollen Abschied 

Eine Trauerfeier in der Schweiz erfordert eine sorgfältige und respektvolle Planung, wobei die kulturellen und religiösen Bräuche des Verstorbenen und seiner Familie berücksichtigt werden sollten. Von Ritualen, der Wahl des richtigen Ortes, über die richtige Blumendekoration bis hin zur geeigneten Kleidung: Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden, um eine respektvolle und würdige Zeremonie zu gestalten. 

Eine Trauerfeier kann man individuell gestalten.
Eine Trauerfeier kann man individuell gestalten. © Pexels / Irina Anastasiu

Trauerfeier – das Wichtigste in Kürze: 

In der Schweiz, mit ihrer kulturellen Vielfalt, haben Trauerfeiern eine besondere Bedeutung. Doch auch globale Gedenkfeiern ziehen die Aufmerksamkeit der Schweizer an. Ein prägendes Beispiel hierfür war das Staatsbegräbnis von Königin Elizabeth II. im englischen Westminster Abbey. Unter der Leitung von Dekan David Hoyle versammelten sich rund 2000 Gäste, darunter König Charles III., in tiefer Trauer. Die bewegende Zeremonie, die live übertragen wurde, und bei der der Sarg der Queen von der Königskrone, dem Zepter und dem Reichsapfel begleitet wurde, endete mit zwei Schweigeminuten und einem Klagelied.  Während die Schweiz ihre eigenen einzigartigen Rituale und Traditionen bei Trauerfeiern hat, zeigen solche globalen Ereignisse, wie sehr das Gedenken an bedeutende Persönlichkeiten Menschen über Grenzen hinweg verbinden kann. Es erinnert uns daran, dass Trauer universell ist, und dass das Gedenken an einen geliebten Menschen eine tiefe menschliche Erfahrung darstellt, die über kulturelle und geografische Unterschiede hinweg geteilt wird.

Was ist eine Trauerfeier? 

Eine Trauerfeier ist eine Zeremonie oder ein Ritual, das in vielen Kulturen weltweit durchgeführt wird, um das Leben einer verstorbenen Person zu würdigen und Abschied zu nehmen. Die Ursprünge und Praktiken von Trauerfeiern sind so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst und variieren stark je nach Kultur, Religion und Region.

Frühe Geschichte: Schon in prähistorischen Zeiten haben Menschen vermutlich Rituale und Zeremonien durchgeführt, um den Tod zu begreifen und ihre Verstorbenen zu ehren. Archäologische Funde, wie Grabbeigaben und Grabmäler, deuten darauf hin, dass der Tod und das Gedenken an die Toten schon immer eine zentrale Rolle in menschlichen Gesellschaften gespielt haben.  Ein bekanntes Beispiel für prähistorische Grabbeigaben ist das Grab von Tutanchamun, in dem unter anderem seine berühmte goldene Maske und kunstvoll verzierte Möbel gefunden wurden.

Religion: Viele heute praktizierte Trauerrituale haben religiöse Wurzeln. Im Christentum zum Beispiel ist die Beerdigungszeremonie eine Zeit des Gebets für die Seele des Verstorbenen und des Trostes für die Hinterbliebenen. Andere Religionen, wie der Islam, das Judentum, der Hinduismus und viele andere, haben eigene Rituale und Bräuche, um die Verstorbenen zu ehren und den Hinterbliebenen Trost zu spenden. Beispiel: Die Schiv'a ist im Judentum die einwöchige Trauerzeit nach dem Begräbnis naher Angehöriger, in der die Hinterbliebenen zu Hause bleiben und von der Gemeinschaft unterstützt werden. Die Trauernden nehmen an Gottesdiensten im Trauerhaus teil und sprechen das Kaddisch, ein Gebet zur Heiligung Gottes. Symbolische Bräuche wie das Essen eines mit Asche bestreuten Hühnereis und das Brennen des Seelenlichts erinnern an den Verstorbenen und die tief empfundene Trauer.

Kulturelle Unterschiede: In einigen Kulturen werden Totenfeste gefeiert, bei denen man sich an die Verstorbenen erinnert und feiert, anstatt zu trauern. Ein bekanntes Beispiel ist das «Dia de los Muertos» (Tag der Toten) in Mexiko. An diesem mexikanischen Feiertag gedenken die Menschen ihrer verstorbenen Angehörigen mit farbenfrohen Altären, auf denen Fotos, Blumen und Lieblingsspeisen der Verstorbenen platziert werden. Die Feierlichkeiten sind von Musik, Tanz und traditionellen Speisen wie «Pan de Muerto» (Totenbrot) geprägt. 

Das Bild zeigt eine Trauergemeinde.
Bei einer Trauerfeier geht es darum, einen würdigen Abschied zu gestalten, der die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegelt.  © meineeltern.ch / KI

Trauerfeier organisieren: Schritt-für-Schritt Anleitung

Eine Trauerfeier zu organisieren, ist eine emotionale und oft herausfordernde Aufgabe. Es geht darum, einen würdigen Abschied zu gestalten, der die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegelt. Von der Auswahl des Ortes über die Gestaltung des Programms bis hin zur Einladung der Gäste – jede Entscheidung sollte sorgfältig überlegt sein, um eine respektvolle und liebevolle Zeremonie zu gewährleisten.

Ablauf zur Organisation einer Trauerfeier:

  1. Terminfindung: Legen Sie ein Datum und eine Uhrzeit fest, die für die engsten Familienmitglieder und Freunde passend sind.
  2. Ort auswählen: Entscheiden Sie, ob die Trauerfeier in einer Kirche, einem Bestattungsinstitut, zu Hause oder an einem anderen bedeutungsvollen Ort stattfinden soll.
  3. Einladungen: Informieren Sie Familie, Freunde und Bekannte über Termin und Ort der Trauerfeier.
  4. Programmgestaltung: Überlegen Sie, welche Elemente Teil der Zeremonie sein sollen (z.B. Musik, Reden, Gebete).
  5. Rednerin oder Redner bestimmen: Wählen Sie Personen aus, die eine Rede halten oder Erinnerungen teilen möchten.
  6. Musik und Lieder: Wählen Sie passende Musikstücke oder Lieder aus, die während der Zeremonie gespielt werden sollen.
  7. Dekoration: Überlegen Sie, ob Blumen, Fotos oder andere persönliche Gegenstände den Ort schmücken sollen.
  8. Drucksachen: Gestalten Sie eine Gedenkkarte mit Ablauf, Liedtexten und eventuell einem Bild des Verstorbenen.
  9. Nach der Zeremonie: Organisieren Sie eventuell einen Ort für ein Beisammensein nach der Trauerfeier, um sich auszutauschen und zu trösten.
  10. Danksagungen: Nach der Trauerfeier kann es üblich sein, Danksagungskarten an Gäste und Personen zu senden, die ihre Unterstützung gezeigt haben.

Wo wird die Trauerfeier durchgeführt? 

In der Schweiz finden Trauerfeiern häufig in Kirchen, Kapellen oder Friedhofskapellen statt, abhängig von den individuellen Wünschen der Verstorbenen und ihrer Familien sowie von religiösen und kulturellen Bräuchen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, in Bestattungsinstituten, Krematorien oder sogar in der freien Natur Gedenkveranstaltungen abzuhalten, wobei jeweils die geltenden Vorschriften und Gesetze beachtet werden müssen. Es gibt viele malerische Orte in der Schweiz, die als Kulisse für eine Trauerfeier in der Natur dienen könnten.

Einige Vorschläge:

Wälder: Bestimmte Waldgebiete können für Trauerfeiern genutzt werden. In einigen Kantonen, wie z.B. Zürich, sind Waldbeisetzungen möglich.

Berggipfel oder Alpwiesen: Stellen Sie sich eine Zeremonie mit Blick auf die majestätischen Alpen vor. Orte wie Grindelwald, Lauterbrunnen oder die Region um den Matterhorn könnten dafür infrage kommen.

Seen: Die Schweiz hat viele wunderschöne Seen. Einige davon, wie der Vierwaldstättersee, der Genfersee oder der Thunersee, bieten eine atemberaubende Kulisse für eine Trauerfeier.

Flussufer: Ein ruhiges Flussufer kann ein friedlicher Ort für eine Trauerfeier sein. Der Rhein, die Aare oder der Ticino könnten solche Orte bieten.

Trauerfeier ohne Kirche 

Während Kirchen traditionell als Orte für Trauerfeiern dienten, entscheiden sich immer mehr Menschen für weltliche Zeremonien. Diese Trauerfeiern können an Orten stattfinden, die für den Verstorbenen eine besondere Bedeutung hatten, und bieten eine persönliche Note. Ohne religiöse Bindung ermöglichen sie es, den Fokus auf das Leben und die Persönlichkeit des Verstorbenen zu legen, und bieten Raum für individuelle Gestaltung.

Mögliche Orte für weltliche Trauerfeiern sind:

  • Bestattungsinstitute 
  • Kultur- oder Gemeindezentren
  • Parks oder Gärten
  • Privathäuser oder -gärten des Verstorbenen oder der Familie
  • Historische Stätten oder Schlösser
  • Strände oder Küstenabschnitte
  • Veranstaltungsräume oder Auditorien
  • An Bord eines Schiffes oder Bootes

Wann findet die Trauerfeier statt?

In der Schweiz wird die Trauerfeier in der Regel einige Tage bis rund eine Woche nach dem Todesfall abgehalten. Der genaue Zeitpunkt kann je nach den Wünschen der Familie, religiösen oder kulturellen Bräuchen sowie organisatorischen Faktoren variieren. Es ist jedoch auch möglich, dass die Feier erst einige Wochen nach dem Todesfall stattfindet, insbesondere wenn man auf die Anwesenheit bestimmter Personen warten möchte oder besondere Vorbereitungen notwendig sind.

Trauerfeier Texte: Worte, die trösten und erinnern

In der Stille und Schwere einer Trauerfeier können Worte sowohl Trost spenden als auch an das Leben des Verstorbenen erinnern. Ob Gedichte, Zitate oder persönliche Erinnerungen – sie alle bieten eine Möglichkeit, Gefühle auszudrücken und dem Verstorbenen Tribut zu zollen.

Texte: Wie schreibt man eine Trauerrede? 

Idealerweise beginnt man damit, sich der Trauergemeinde zu präsentieren und die eigene Verbindung zum Verstorbenen zu skizzieren. Es kann hilfreich sein, den Moment zu teilen, in dem man von dem schmerzhaften Verlust erfuhr, und auszudrücken, welche Bedeutung dieser Verlust persönlich hat und welche Emotionen aktuell empfunden werden. Das Vorlesen eines Gedichts, welches Erinnerungen an den Verstorbenen weckt, kann eine berührende Ergänzung sein.

Beim Schreiben helfen folgende Punkte:

  • Was fühle ich, wenn ich an die verstorbene Person denke?
  • Wie behalte ich sie in Erinnerung?
  • Wie war diese Person?
  • Was wünsche ich den Angehörigen in diesen schwierigen Zeiten?
Auf dem Bild ist ein Beispiel für eine Trauerrede zu sehen.
Ein Beispiel für eine Trauerrede.  © meineeltern.ch

Was sagt man auf einer Beerdigung zu den Angehörigen?

Bei einer Beerdigung ist es oft schwierig, die richtigen Worte zu finden, da die Emotionen hoch sind und die Situation sehr sensibel ist. Dennoch können einfache, ehrliche Worte oft Trost spenden. Hier sind einige Beispiele dafür, was man zu Angehörigen sagen könnte:

  • «Es tut mir so leid für Ihren Verlust.»
  • «[Name des Verstorbenen] wird uns sehr fehlen. Er/Sie hat so viele schöne Erinnerungen hinterlassen.»
  • «Ich bin in Gedanken bei Ihnen und Ihrer Familie in dieser schwierigen Zeit.»
  • «Wenn Sie sprechen oder Hilfe benötigen, bin ich für Sie da.»
  • «Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer dieser Moment für Sie ist, aber bitte wissen Sie, dass Sie nicht alleine sind.»
  • «[Name des Verstorbenen] war ein wunderbarer Mensch und ich bin dankbar, ihn/sie gekannt zu haben.»
  • «Mein herzlichstes Beileid. Ich bete für Sie und Ihre Familie.» (besonders passend, wenn die Familie religiös ist)
  • «Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als [eine positive Erinnerung oder Anekdote über den Verstorbenen].»
  • «Worte können den Schmerz, den Sie jetzt empfinden, nicht lindern, aber ich möchte, dass Sie wissen, dass ich hier bin und Sie unterstütze.»
  • «Bitte lassen Sie mich wissen, wie ich in dieser Zeit helfen kann.»

Welche Lieder spielt man bei einer Trauerfeier?

Zum Abschied eines geliebten Menschen gehören nicht nur liebevolle Worte, sondern auch einfühlsame Musik, um der verstorbenen Person die letzte Ehre zu erweisen.

Geeignete Lieder:

Welche Schlager eignen sich zur Trauerfeier?

Auch bestimmte Schlagerlieder eignen sich zum Abspielen. Beispiele:

Trauerfeier Kleidung: würdevoll und angemessen gekleidet

Kleidung spielt bei Trauerfeiern eine wichtige Rolle. Sie drückt Respekt und Trauer aus und ist ein äusseres Zeichen der Anteilnahme. Obwohl Schwarz traditionell als Farbe der Trauer gilt, öffnen sich moderne Trauerfeiern für unterschiedliche Interpretationen, die den Charakter und die Wünsche des Verstorbenen widerspiegeln können. In der Schweiz gelten jedoch folgende Regeln: 

Keine hellen Farben: Traditionell werden bei Trauerfeiern dunkle Farben wie Schwarz, Dunkelblau oder Dunkelgrau bevorzugt. Dunkle Farben symbolisieren Trauer und Respekt.

Konservative Kleidung: Auffällige und provokative Kleidung ist fehl am Platz. Auch auffällige Muster, grelle Farben oder zu viel Schmuck wirken deplatziert. Passend ist hingegen schlichte und klassische Kleidung.

Formelle oder halbformelle Kleidung: Je nach Art der Trauerfeier kann es angebracht sein, formelle oder halbformelle Kleidung zu tragen. Eine dunkle Hose oder ein dunkler Rock mit einer Bluse oder einem Hemd passen häufig. 

Bedeckte Schultern und Knie: Üblicherweise werden bei einer Trauerfeier die Schultern bedeckt. Röcke reichen mindestens bis zu den Knien. Zu freizügige Kleidung, die zu viel Haut zeigt, wirkt unpassend.

Bequeme Kleidung: Trauerfeiern können oft emotional und anstrengend sein, daher ist es wichtig, bequeme Kleidung zu tragen, in der man sich wohlfühlen und sich gut bewegen kann.

Was essen während der Trauerfeier? 

In der Schweiz spielt das Essen bei der Trauerfeier eine zentrale Rolle. Es kann helfen, Trauernde zu trösten und sie zu unterstützen. Gleichzeitig schafft es eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Einige Tipps:

  • Traditionelle Gerichte: An einer Trauerfeier kann man lokale Spezialitäten oder traditionelle Speisen servieren, die eine tiefere Bedeutung und symbolische Werte haben. Es ist wichtig, die kulinarischen Vorlieben des Verstorbenen berücksichtigen und diese bei der Planung des Essens einfliessen zu lassen.
  • Einfache und nahrhaft: Bei Trauerfeiern werden oft einfache und nahrhafte Speisen bevorzugt. Beispiele für solche Gerichte sind Suppen, Eintöpfe, Sandwiches, Kuchen oder andere Gerichte, die leicht zuzubereiten und zu servieren sind. Ein wichtiger Punkt ist, dass Trauernde oft mit emotionaler Belastung zu kämpfen haben und möglicherweise nicht viel Appetit haben. Daher sollte man ein Essen anbieten, das leicht zu essen ist und den Vorlieben der Trauerfamilie entspricht.
  • Berücksichtigung von Allergien und Diäten: Ausserdem sollte man die Allergien, Unverträglichkeiten oder Diät-Vorlieben der Trauergemeinde berücksichtigen und Alternativen anbieten. Es ist ratsam, eine Vielfalt an Gerichten anzubieten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Am besten fragt man im Vorfeld nach den Vorlieben. 
  • Angemessene Präsentation: Beim Essen während einer Trauerfeier ist es wichtig, einen respektvollen und einfühlsamen Stil zu wählen. Das Essen kann in Form eines Buffets, einer einfachen Mahlzeit oder einer Gemeinschaftsmahlzeit serviert werden.
  • Rücksichtnahme auf die Trauernden: Ein Teil der trauernden Menschen möchte gerne zusammen essen und in Gesellschaft sein, während andere vielleicht lieber zurückgezogen essen oder gar nicht essen möchten. Trauernde benötigen Unterstützung, ohne dass man aufdringlich wird.

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