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Das Geheimnis hinter den «Super-Agerinnen» und «Super-Agern»: Ein Gehirn gegen das Altern?

Forscherinnen und Forscher entdecken, dass das Gehirn von «Super-Agerinnen» und «Super-Agern» – Senioren, die geistig überdurchschnittlich fit sind – besonders widerstandsfähig gegenüber altersbedingten Abbauprozessen zu sein scheint. Während ihre graue Substanz in gedächtnisrelevanten Regionen langsamer abnimmt als bei anderen Gleichaltrigen, bleibt ihr geistiges und körperliches Wohl unbeeinträchtigt. Was aber macht sie so besonders?

Die Grafik zeigt eine Gitarre spielende Seniorin.
Wer auch im Alter ein Instrument spielt, scheint ein besonders fittes Gehirn zu haben. © invincible_bulldog

Super-Ager – das Wichtigste in Kürze: 

  • Jedes Jahr unterzogen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Magnetresonanztomografie, um das Volumen ihrer grauen Substanz zu überprüfen. Wie alt sie mindestens waren
  • Es zeigte sich, dass viele «Super-Ager» gemeinsame Merkmale aufwiesen: Sie waren oft höher gebildet und hatten einen musikalischen Hintergrund. Weitere Merkmale 

Kennt ihr das, wenn jemand sagt: «Für ihr Alter ist sie aber noch richtig fit»? «Super-Agerinnen» und «Super-Ager» hören das wahrscheinlich ständig. Im Geiste sind sie 30 Jahre jünger. Ja, eine 80-jährige «Super-Agerin» könnte geistig genauso fit sein wie eine durchschnittliche 50-Jährige! Aber was steckt dahinter?

Super-Agerinnen gegen Durchschnitts-Seniorinnen

Marta Garo-Pascual und ihr Team von der polytechnischen Universität Madrid wollten dem Phänomen auf den Grund gehen. In einer fünfjährigen Studie untersuchten sie 64 «Super-Ager» und 55 Senioren mit einer altersgemässen Gedächtnisfunktion. Interessanterweise waren diese Probanden zu Beginn der Studie mindestens 79 Jahre alt. Jedes Jahr unterzogen sich die Teilnehmer einer Magnetresonanztomografie (MRT), um das Volumen ihrer grauen Substanz zu überprüfen.

Musik und Bewegung: die Formel für ein fittes Gehirn?

Es zeigte sich, dass viele «Super-Ager» gemeinsame Merkmale aufwiesen: Sie waren oft höher gebildet und hatten einen musikalischen Hintergrund – viele konnten ein Instrument spielen. Sie schliefen besser, hatten weniger mentale Probleme und führten ein aktiveres Leben. Erstaunlich war auch, dass weniger «Super-Ager» an Störungen des Blutzuckers oder Bluthochdrucks litten.

Doch der Schlüssel zu ihrem Geheimnis lag in der Struktur ihres Gehirns. MRT-Scans enthüllten, dass ihre graue Substanz in Schlüsselbereichen des Gehirns deutlich langsamer abnahm als bei anderen Senioren. Christian Gaser von der polytechnischen Universität Madrid betont: «Wir denken, dass es nicht nur bessere Bewältigungsmechanismen sind, die ‚Super-Ager‘ schützen, sondern ihre tatsächliche Gehirnstruktur».

Was nun?

Auch wenn der genaue Mechanismus noch unklar ist, ist eines sicher: Ein aktiver Lebensstil, lebenslanges Lernen und die Pflege sozialer Beziehungen sind wichtige Bestandteile, um geistig fit zu bleiben. «Das Spielen eines Instruments und das Beibehalten der Beweglichkeit könnten ein Schlüssel zu einem gesunden Gedächtnis im Alter sein», so Gaser.

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