Krankheiten

Schlaganfall: Warnzeichen, Risikofaktoren und Folgen

Etwa 16000 Menschen erleiden jährlich in der Schweiz einen Schlaganfall. Doch Schlaganfälle unterscheiden sich stark und nicht jeder kündigt sich an oder ist sofort als solcher erkennbar. Während manche Schlaganfälle «still» verlaufen, gehen andere mit starken Anzeichen einher. Welche Ursachen ein Schlaganfall haben kann und welche Symptome ihn häufig begleiten.

Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hindeuten.
Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hindeuten. © PeopleImages / iStock / Getty Images Plus

Schlaganfall – das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt, ist eine plötzlich einsetzende Durchblutungsstörung einer Hirnregion. Was ihn auslöst
  • In den meisten Fällen verursacht eine Gefässverstopfung den Schlaganfall. Mehr dazu erfahren
  • Es gibt konkrete Anzeichen, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Auch Laien können sie erkennen. Das sind mögliche Anzeichen
  • Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Herzkrankheiten begünstigen einen Schlaganfall. Das sind weitere Risikofaktoren

Der Schlaganfall tritt oft wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein und stellt einen Schock für die Betroffenen und Angehörigen dar. Denn oft bedeutet ein Schlaganfall langfristige Folgen und je nach Stärke des Hirnschlags auch den Tod des Betroffenen.

Definition: Was ist ein Schlaganfall

Unter einem Schlaganfall ist eine plötzlich einsetzende Durchblutungsstörung einer Gehirnregion zu verstehen. Er ist auch unter den Namen «Hirnschlag» und «Hirninfarkt» bekannt. Er kann durch eine Durchblutungsstörung oder eine Hirnblutung ausgelöst werden.

Die möglichen Ursachen für einen Schlaganfall

Bei etwa 85 Prozent der Schlaganfälle verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäss und es kommt zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Der Schweizerischen Herzstiftung zufolge erhalten die Nervenzellen im betroffenen Bereich zu wenig oder gar keinen Sauerstoff und auch keine Nährstoffe, weshalb sie schnell geschädigt oder gänzlich zerstört werden.

Aber auch eine Hirnblutung kann einen Schlaganfall auslösen. In beiden Fällen entsteht eine akute Unterversorgung von Gehirnregionen mit ausreichend Blut und somit Sauerstoff.

Schlaganfall: Anzeichen

Ein Schlaganfall ist ein Notfall. Er kann gravierende Schäden verursachen und auch tödlich verlaufen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Angehörige die möglichen Anzeichen erkennen. Zu diesen Anzeichen gehören:

  • Plötzliche einseitige Lähmung
  • Taubheitsgefühle im Arm, Bein oder Gesicht
  • Sehstörungen (oft nur auf einem Auge) oder Doppelbilder
  • Sprachstörungen und Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen, teilweise auch Übelkeit

FAST (Face-Arm-Speech-Time) heisst eine Methode, die in Erste-Hilfe-Kursen gelehrt wird. Mit der Methode lässt sich innerhalb kürzester Zeit der Verdacht auf einen Schlaganfall überprüfen.

Face: Bitten Sie die Person ihre Zähne zu zeigen oder zu lachen. Steht der Mund der Person schief? Oder hängen die Mundwinkel auf einer Seite herunter?

Arm: Bitten Sie die Person, ihre Arme horizontal nach vorne zu Ihnen zu strecken, zu heben und ihre Daumen nach oben zu drehen. Hängen die Arme runter?

Speech: Bitten Sie die Person mit Ihnen zu sprechen. Ist deren Sprache schwer verständlich?

Time: Schnell Hilfe zu holen ist wichtig, denn bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Rufen Sie darum umgehend den Notruf unter der Telefonnummer 144 an.

Je schneller Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, fachkundige Hilfe erhalten, umso besser sind die Chancen, dass sie keine grösseren Schäden davontragen.

Folgen und Symptome

Wird ein Teil des Gehirns schlecht oder gar nicht durchblutet, erhält er zu wenig Sauerstoff. Die Folge ist, dass Nervenzellen in kürzester Zeit absterben. Wie ausgeprägt die Folgen nach einem Schlaganfall sind, hängt daher unter anderem davon ab, wie lange das Gehirnareal unterversorgt worden ist.

Sind Nervenzellen abgestorben, ist die Funktion des betroffenen Gehirnareals eingeschränkt – vorübergehend oder dauerhaft. Dies äussert sich zum Beispiel folgendermassen:

  • Sprechschwierigkeiten
  • Schluckbeschwerden (Dysphagie)
  • Lähmungen
  • Gefühlsstörungen
  • hängender Mundwinkel
  • Sehstörungen
  • psychische Beschwerden (Depression)

Störungen können sich der Zeit bessern oder zurückbilden. Hierfür sind häufig Therapien wie Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie notwendig. Diese helfen bei der Mobilisierung der Patienten sowie beim Wiedergewinn der Schluck- und Sprachfähigkeiten.

Nach einem schweren Schlaganfall sind bleibende Schäden wie die oben aufgeführten keine Seltenheit. Dann sind pflegende Angehörige oder professionelles Pflegepersonal wichtig, damit die die betroffene Person ihren Alltag mit viel Unterstützung meistern kann.

Schlaganfall: Arten

Es gibt verschiedene Formen des Schlaganfalls.

Ischämischer Schlaganfall

Bei einem überwiegendem Teil der Schlaganfälle liegt die Ursache in einer Gefässverstopfung. Sie kommt durch Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien oder durch ein Blutgerinnsel zustande. Die Gefässverstopfung verhindert, dass bestimmte Hirnregionen ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden.

Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung)

Ursache einer Hirnblutung ist ein geplatztes Blutgefäss. Das Blut verbreitet sich infolge dessen im Hirngewebe. Der Bluterguss kann auf das Gehirngewebe drücken und hierbei für Schäden sorgen.

Subarachnoidalblutung

Bei einer Subarachnoidalblutung läuft Blut aus einer Arterie in den Raum, der das Gehirn umgibt und mit Flüssigkeit gefüllt ist. In diesem Fall steht das Gehirn unter zunehmendem Druck. Die Folgen können lebensbedrohlich sein.

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die Hirnschläge begünstigen. Der Schweizerischen Herzstiftung zufolge gehört dazu unter anderem Bluthochdruck, denn er schädigt die Gefässe. Dadurch besteht die Gefahr von Blutungen oder Gerinnseln. Ausserdem, schreibt die Stiftung auf ihrer Webseite, könnten unbehandelte Herzerkrankungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern dazu führen, dass ein Gerinnsel aus dem Herzen ins Gehirn gespült wird.

Weitere Risikofaktoren sind zu hohe Blutfettwerte, eine unausgewogene Ernährung, wenig körperliche Aktivität, Rauchen, Übergewicht und das Schlaf-Apnoe-Syndrom.

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