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Trockene Haut im Alter: wenn es juckt und spannt

Feuchtigkeitsmangel der Haut kann zu Juckreiz und Schuppenbildung führen. Im Alter wird die Schutzschicht der Haut dünner, die Haut ist weniger vor äusseren Einflüssen geschützt. Wer die Haut nicht richtig pflegt, setzt sich dem Risiko von Erkrankungen aus. Der Grad der Hauttrockenheit ist von verschiedenen Faktoren abhängig.

Gerade im Alter verliert die Haut viel Flüssigkeit.
Im Alter verliert die Haut an Spannkraft und wird faltig. © skynesher/ E+

Trockene Haut – das Wichtigste in Kürze:

Ursachen für trockene Haut im Alter können unter andere jahrzehntelanges Sonnenbaden, ein Beruf, bei dem man viel mit Putzmitteln gearbeitet hat, Flüssigkeitsmangel oder bestimmte Medikamente sein. Doch auch wer psychisch leidet, kann Hautprobleme wie trockene Haut haben. 

Was versteht man unter trockener Haut?

Die Haut ist trocken, wenn sie rissig, schuppig oder gerötet ist. Trockene Haut im Gesicht kann müde und fahl aussehen und ist anfällig für Schuppen. Feine Fältchen können sich auf den Wangen bilden. Juckende Haut kann aber auch an den Unterschenkeln über den Schienbeinen, an Füssen, Händen, Ellbogen und an den Unterarmen entstehen. Trockene und fettarme Haut kann sich zusammenziehen. Wird die Haut nicht ausreichend pflegt, kann sie stärker schuppen, Risse aufweisen und sich entzünden.

Was ist der Grund für trockene Haut?

Die Haut kann durch äussere Einflüsse wie Kälte, Hitze, Sonne und Wasser, aber auch durch falsche Pflegeprodukte, spannen. Flüssigkeitsmangel, einseitige Ernährung, Hormonschwankungen aber auch die psychische Verfassung können das Hautbild beeinflussen. Die Haut im Alter wird natürlicherweise trocken. 

Was fehlt dem Körper, wenn die Haut trocken ist?

Trockene Haut ist häufig ein Signal, dass der Körper zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hat. Sie kann jedoch auch ein Symptom für Hautkrankheiten wie Ekzeme, Neurodermitis, Schuppenflechte , Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes mellitus sein. Zwangsstörungen, die mit einem Putzzwang einhergehen, können ebenfalls zu trockener Haut führen.

Es gibt zudem Medikamente, die trockene Haut als Nebenwirkung haben. Denn bestimmte Medikamente können den Flüssigkeitshaushalt des menschlichen Körpers beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel kortisonhaltige Hautcremes oder Medikamente, die eine wasserausschwemmende Wirkung haben.

Fehlt der Haut Feuchtigkeit und Fette, beginnt die Hautbarriere an zu «bröckeln». Die Haut ist nicht mehr in der Lage, den Verlust auszugleichen. Sie trocknet aus. Um das zu verhindern, gibt der Körper normalerweise Feuchtigkeit an die Oberhaut ab. Deswegen ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Die beiden unteren Hautschichten schicken Lipide nach oben. Talgdrüsen produzieren ein Fettgemisch, das die Hauptoberfläche wie ein schützender Film überzieht.

Bildet die Haut zu wenig Fett, sprechen Experten von Sebostase. Je älter die Haut wird, umso weniger Feuchtigkeit und Fette kann sie bilden. Die Schutzhülle wird in der Folge immer dünner und verletzlicher. Über kleine Hautverletzungen können Bakterien leicht eindringen und eine Infektion verursachen.

Welches Hormon fehlt bei trockener Haut?

In und nach den Wechseljahren nimmt die Östrogenkonzentration bei Frauen drastisch ab und bleibt ab dem 60. Lebensjahr auf einem niedrigen Niveau stabil. Es kann zu einer hormonell bedingten Hautalterung bei Frauen kommen, bei Männern läuft der Hautalterungsprozess langsamer ab. Der sinkende Östrogenspiegel führt bei Frauen dazu, dass der Lipidgehalt in der Haut nachlässt und die Produktion von Hyaluronsäure reduziert wird. Die Haut verliert an Feuchtigkeit. Die bisherige Hautpflege ist meist nicht mehr ausreichend. Man benötigt reichhaltigere Produkte. Die Haut verliert Spannkraft, Falten werden sichtbar.

Neben dem natürlichen Alterungsprozess begünstigen langjährige Lebensgewohnheiten trockene Haut:

  • Sonnenbaden ohne Sonnenschutz
  • Häufiges Baden und Duschen mit heissem Wasser
  • Das Verwenden von Kernseifen oder harten Hautbürsten
  • Alkoholische Tinkturen zur Behandlung von Schmerzen
  • Das Arbeiten mit Putz- und Desinfektionsmitteln sowie Waschlaugen

Was sind typische Hautprobleme bei älteren Menschen?

Die Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis), Unterhaut (Subkutis). Wenn man älter wird, verändern sich diese Hautschichten. Ab dem 30. Lebensjahr produziert der Körper weniger Schweiss- und Talgdrüsen, sie schützen die Haut vor dem Austrocknen. Das hat zur Folge, dass man im Alter immer mehr trockene Hautstellen hat. Diese machen die Haut sensibel. Die Barrierefunktion des Säureschutzmantels wird schwächer. Umweltfaktoren wie trockene Luft können stärker Einfluss auf die Haut nehmen.

Altershaut wird begünstigt durch:

  • Flüssigkeitsmangel
  • Rauchen
  • Unausgewogene Ernährung
  • Stress
  • Schlafmangel
  • Bestimmte Medikamente

Hautalterung zeigt sich in Form von Alters- oder Pigmentflecken. Sie können durch UV-Schäden entstehen. Weitere Symptome können sein:

  • Äderchen
  • Furchen
  • Alterswarzen
  • Wunden wegen rissiger Haut

Daraus können Erkrankungen entstehen. Mögliche Erkrankungen sind:

  • Entzündungen
  • Dekubitus
  • Ekzeme
  • Hornhautschichten
  • Hautkrebs

Welches Vitamin hilft gegen trockene Haut?

Die Kosmetikindustrie wirbt mit allerlei angeblichen Wundermitteln für eine schöne Haut. Auf solche meist teuren Mittel kann man verzichten. Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung kann bereits helfen, einem Nährstoffmangel entgegenzuwirken und die Haut zu pflegen. Eine gute Nährstoffzufuhr ist nicht nur wichtig für die Gesundheit, sie unterstützt auch ein schönes Erscheinungsbild von Haut, Haaren und Nägel.

Vitamin A oder Betacarotin

Vitamin A ist für eine schöne Haut zentral. Eine unzureichende Versorgung kann sich in trockner Haut äussern. Das Vitamin hilft, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und wirkt damit der Hautalterung entgegen. Oxidativer Stress nennt man einen Zustand im Stoffwechsel, bei dem durch Oxidation Schäden an Zellen oder deren Funktionen entstehen. Provitamin A ist in dunkelgrünem Blattgemüse und Früchten wie Beeren, Karotten, Paprika und Spinat enthalten.

Vitamin B2

Das Wachstumsvitamin ist für den Energiestoffwechsel wichtig und sorgt für gesunde Haut. Enthalten ist es in Fleisch, Milchprodukten und Vollkorn.

Silizium

Das Spurenelement ist Bestandteil der Haut und des Bindegewebes. Enthalten ist es zum Beispiel in Spargeln, Hafer und Gerste.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteil der Zellmembranen, die jede Zelle umgeben und schützen. Sie garantieren die notwendige Stabilität und einen gesunden Feuchtigkeitshaushalt. Omega-3-Fettsäuren können in Fisch, Leinsamen und Walnüssen enthalten sein.

Vitamin C

Die Haut benötigt Vitamin C, um Kollagen zu bilden. Damit hat das Vitamin einen Einfluss auf die Hautgesundheit und die Faltenbildungen. Vitamin C kommt in schwarzen Johannisbeeren, Petersilie und Sanddornbeeren vor. Auch kommt es in Zitrusfrüchten, Kohlgemüse, Spinat, Tomaten und Kartoffeln vor.

Selen

Selen schützt die Körperzellen vor oxidativem Stress. Fleisch, Fische, Pilze und Nüsse enthalten Selen. Selen ist ein Bestandteil von antioxidativ wirkenden Enzymen. Es ist wichtig für den Schutz des Organismus vor Zellschädigungen durch Radikale. 

Biotin

Biotin ist an der Bildung von Kreatin beteiligt. Haare bestehen in der Grundsubstanz aus Kreatin. Es ist ein Protein, das in Nägel und Haut enthalten ist. Biotin kommt in Eiern, Haferflocken, Nüssen, Sojabohnen und Weizenkeimen sowie in Champignons vor.

Zink

Zink ist wichtig für die Haut, Haare und Nägel. Zink wird unter anderem für die Proteinsynthese, Kollagenbildung und Wundheilung benötigt. Rind-, Schweine- und Pouletfleisch, Milch und auch Käse enthalten Zink.

Wasser

Damit der Körper seine volle Funktion entfalten kann, ist genügend Wasser essenziell. Man sollte zwischen 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken. Gut geeignet sind stilles Wasser, Mineralwasser, ungesüssten Früchte- oder Kräutertee.

Was tun gegen extrem trockene Haut im Alter?

Wenn man im Alter an trockener Haut leidet, sollte man feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte verwenden. Nützt das nicht, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Was spendet der Haut am meisten Feuchtigkeit?

Im Handel sind Body-Cremes, Körperöle und Lotionen erhältlich. Doch welche Funktionen haben diese Produkte? Worin unterscheiden sich diese Produkte? 

Body-Cremes sollten viel Feuchtigkeit und Fett enthalten. Feuchtigkeit für die Hautzellen, Fett für eine geschmeidige Oberfläche. Wasser und Glycerin sollte bei den Inhaltsstoffen darum weit oben stehen.

Eine gelegentliche Nutzung von Körperölen ist kein Problem. Wer aber längerfristig Körperöle verwendet, sollte bedenken, dass Öle verhindern, dass die Haut zu ausreichend Feuchtigkeit kommt. Das kann sie austrocknen.

Lotionen enthalten viel Wasser, lassen sich grösstenteils leicht auftragen und ziehen schnell ein.

Ist die Haut trocken?

Ist Ihnen bei Ihren Eltern eine Hautstelle aufgefallen, die sehr trocken ist? Sie können ein Bild machen und das Bild einschicken. Zur Online-Check geht’s hier entlang.

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