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Gedächtnistraining: Spielen für mehr Gehirnleistung

Ein nachlassendes Gedächtnis kann sowohl Ihre Eltern körperlich als auch seelisch belasten. Ein regelmässiges Gedächtnistraining kann dem entgegenwirken. Denn ein gutes Gedächtnis ist nicht nur für die Selbstständigkeit wichtig, sondern auch für den Alltag. Das macht Ihre Eltern auch glücklicher. Wir haben für Sie kostenlose Gedächtnisübungen parat, die Sie für Ihre Eltern ausdrucken und mit ihnen spielen können.

Ein Senior macht ein Puzzle.
Gedächtnistraining kann Demenz entgegenwirken.  © LightFieldStudios / iStock / Getty Images Plus

Gedächtnistraining  – das Wichtigste in Kürze:

Wenn das Gedächtnis nachlässt, belastet das viele ältere Menschen. Sie fühlen sich unsicher und frustriert. Auch Sie als erwachsene Kinder leiden mit.  Gedächtnistraining kann dem entgegenwirken. Das Training lässt sich einfach und spielerisch in den Alltag integrieren, ohne grossen Aufwand. Durch regelmässiges Training werden Ihre Eltern nicht nur selbstständiger, sondern auch Sie als Angehörige werden entlastet. Dieser Artikel zeigt Ihnen Möglichkeiten, den Gedächtnisverlust Ihrer Eltern spielerisch zu bremsen.

Definition: Was ist Gedächtnistraining?

Gezieltes Training aktiviert die Hirnregionen des Kurz- und Langzeitgedächtnis. Durch Stimulation entstehen neue Verbindungen, die wachsen, bei Vernachlässigung hingegen schwinden sie. Selbst wenn ein Gedächtnisverlust vorliegt – zum Beispiel durch einen Schlaganfall –  kann das Gedächtnis trainiert werden. Das menschliche Gehirn kann mit genug Anregung Funktionen von einem geschädigten Hirnareal in ein anderes verlagern. Dieser Vorgang nennt sich neuronale Plastizität. Deswegen ist eine ständige Stimulation vor allem bei älteren Personen Eltern wichtig.

Gründe: Darum sollte man sein Gedächtnis trainieren

Ein funktionierendes Gedächtnis bedeutet nicht nur Selbstständigkeit, sondern auch Sicherheit. Diese Sicherheit kann physischer Natur sein. Lässt das Gedächtnis Ihrer Eltern nach, neigen sie dazu, Gefahrensituationen weniger gut zu erkennen. Sie achten weniger auf den Strassenverkehr, sie vergessen den angeschalteten Herd zu Hause, sie denken nicht mehr daran, sich im Winter warm anzuziehen, sie vergessen regelmässig zu trinken und zu essen. Auch können sie wichtige Medikamente nicht einnehmen. Ihre Eltern werden unsicher, wenn sie sich nicht mehr auf ihr Gedächtnis verlassen können. Betroffene können depressiv werden, andere zeigen gereiztes und paranoides Verhalten.

Welche Übungen für Gedächtnistraining?

Es gibt zahlreiche Spiele, die Ihre Eltern alleine spielen können. Andere Spiele eignen sich für die ganze Familie. Hier finden Sie eine Auswahl an Spielen:

Sudoku und Kreuzworträtsel

Diese beiden Spiele können Ihre Eltern alleine spielen. Die immer neuen Zahlenkombinationen und das Suchen nach Wörtern fordern die geistige Flexibilität. Trainiert werden zudem logisches Denken und das eigene Kombinieren. Zu Beginn sind die Spiele ein echtes Training für das Gehirn. Wenn Ihre Eltern aber immer schneller werden und sie jedes Sudoku oder jedes Kreuzworträtsel schon im Handumdrehen lösen kann, sollte sie etwas Neues ausprobieren. Das Gehirn mag immer neue Herausforderungen.

Memory

Memory eignet sich hervorragend für alle Sinne. Es muss aber nicht immer nur das klassische Memory mit zwei Bilderpaaren sein.  Es gibt Tastmemories mit verschiedenen Oberflächen, Klangmemories mit unterschiedlichen Füllungen in Behältern, Geruchsmemories mit Duftölen oder Geschmacksmemories. Je mehr Sinne einbezogen werden, desto aktiver wird das Gehirn gefordert und stellt Verknüpfungen her. 

Kartenspiele und Brettspiele

Kartenspiele wie Rommé oder Brettspiele wie Dame fordern das Gehirn. Zum einen aktivieren diese Spiele ihr Langzeitgedächtnis, da die Spiele vielen aus der Kindheit bekannt sind. Die Spiele fördern die Konzentration und die Fähigkeit, Verhaltensweisen vorauszusehen. Auch kann ein aktives Gehirn eine Situation besser analysieren. Spricht das Spiel mehrere Hirnareale an, ist das Gedächtnistraining umso effektiver.

Wortspiele

Bei diesen Spielen lesen Sie Ihren Eltern zum Beispiel verdrehte Sprichwörter vor, Ihre Eltern müssen dann das richtige Sprichwort herausfinden. Oder Ihre Eltern vervollständigen Bauernregeln, Redewendungen oder Liederzeilen aus Schweizer Volksliedern.  Beispiele für Sprichwörter finden Sie zum Beispiel auf unserem Instagram-Account

Gedächtnistraining für Erwachsene 

Es müssen nicht immer Spiele sein. Hobbys bringen Gedächtnis genauso auf Trab. Sie machen Spass und motivieren einen. Auch schaffen sie die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Seniorinnen und Senioren zu knüpfen. Zum Beispiel mit Gartenarbeit können Ihre Eltern auch mobiler werden und ihre Psyche verbessern.

Singen 

Singen hilft, um Demenz vorzubeugen. Das Gedächtnis wird aktiviert, indem man Liedertexte und Melodien abrufen muss. Damit die Atemluft richtig gut fliessen und Kehlkopf, Zwerchfell und Beckenboden sich flexibel bewegen können, ist es wichtig, eine aufrechte Haltung einzunehmen.  Wer einen Chor besucht, tut ausserdem seinem Herzen, der Lunge und seiner Fitness Gutes. Das fanden schwedische Forscher der Universität Göteburg in einer Studie heraus.

Tanzen

Bewegung ist immer gut für das Gehirn, vor allem das Tanzen. Beim Tanzen arbeiten beide Hirnhälften zusammen. Die Bewegungsabläufe regen Konzentration und Gedächtnis an. Die Beweglichkeit und Mobilität wird gesteigert. Vielleicht ist eine Tanzgruppe für Ihre Eltern das Richtige. In einer Tanzgruppe können sie sich mit Gleichgesinnten austauschen.  Manche Singchöre verbinden Tanz und Gesang. Beim Tanzen lernt man zudem neue Personen kennen. 

Fremdsprachen lernen

Fremdsprachen erlernen aktiviert das Gehirn. Ihre Eltern profitieren doppelt, wenn sie die erlernte Fremdsprache danach anwenden. Das Sprechen in einer Fremdsprache sorgt für neue Eindrücke, die das Gehirn verarbeiten und kategorisieren muss. So bleibt das Gehirn Ihrer Eltern flexibel. 

Viel bewegen

Durch Bewegung wird das Gehirn durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. So wird eine stärkere Hirnleistung erreicht. Um das Hirn herauszufordern, eignet sich besonders gut Ausdauersport. Sie können mit Ihren Eltern wandern oder zügig spazieren gehen. Auch geeignet ist eine Runde Nordic Walking und Velofahren. Wenn Ihre Eltern das Haus nicht verlassen können, können Sie mit ihnen auch Übungen zu Hause machen. 

selber kochen  

Selber kochen ist nicht nur gesünder, es wirkt auch Demenz entgegen. Wichtig ist, dass Ihre Eltern sich ausgewogen und regelmässig ernähren, denn ihr Gehirn benötigt viel Energie. Wenn Ihre Eltern noch selber kochen, sollten Sie sie darin weiter unterstützen. Denn das selbstständige Kochen aktiviert das vorausplanende Gedächtnis. Das Kochen stimuliert zudem die Areale für Kreativität. Wieso nicht einmal gemeinsam mit Ihren Eltern ein leckeres Gericht wie ein einfaches Müesli zubereiten? Das bietet eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen. Sozialer Austausch tut Ihnen und Ihren Eltern gut.

Gedächtnistraining: Kostenlose Übungen zum Ausdrucken

Spiele und Übungen müssen nicht immer etwas kosten. Die Redaktion hat für Sie ein Spiel bereit, dass Sie kostenlos ausdrucken können:

Die Grafik zeigt ein Denkspiel.
© meineEltern.ch

Gedächtnistraining bei Demenz

Es gibt Spiele, die für Personen mit Demenz geeignet sind. Sie sollen die motorischen Fähigkeiten der Betroffenen trainieren. Sie können Ihre Liebsten auch mit einfachen Spielen, die sie aus der eigenen Kindheit noch kennen, herausfordern.  Zum Beispiel kann man Fotos mit einem starken biografischen Bezug nehmen und daraus ein Puzzle machen.  Die Anzahl Teile und die damit verbundene Schwierigkeit können sie an die Fähigkeiten der Person anpassen. Bei einem Wortspiel können Ihre Eltern das gesuchte Wort suchen. Ein Beispiel: 

Das Bild zeigt ein Spiel für ältere Personen.
© meineEltern.ch

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